Regierung verfehlt Ziel bei Elektrifizierung der Bahn

Die Bundesregierung will die Elektrifizierung der Bahn bis zum Jahr 2030 auf 75 Prozent ausbauen. Der Ausbau erfolgt aber alles andere als schnell. Im Jahr 2021 wurden gerade einmal 20 Kilometer elektrifiziert. Dies zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken. Im vergangenen Jahr lag die Elektrifizierung der Bahnstrecken bei 61 Prozent, beziehungsweise bei 20.365 km von insgesamt 33.286 km des gesamten Schienennetzes. Davon wurden zwischen 2010 und 2020, also innerhalb von 10 Jahren, 650 km für den elektrischen Bahnbetrieb ausgebaut.


2022 nur 52 Kilometer Elektrifizierung geplant

Für das gesamte laufende Jahr ist lediglich eine Strecke von 52 Kilometern vorgesehen. Dies betrifft die Strecke von Oldenburg nach Wilhelmshaven. Der weitere Ausbau hänge von der Verfügbarkeit entsprechender Haushaltsmittel ab. Die Frage der Linken bezüglich der Ausbauziele bis zum Jahr 2030 blieb in der Antwort der Regierung unbeantwortet.

Regierung verfehlt Ziel bei Elektrifizierung der Bahn. Alternativer Antrieb soll Kosten der Elektrifizierung senken
Regierung verfehlt Ziel bei Elektrifizierung der Bahn. Alternativer Antrieb soll Kosten der Elektrifizierung senken

Die Ampelregierung aus SPD, Grüne und FDP haben im Koalitionsvertrag festgelegt, das deutsche Bahnschienennetz bis zum Jahr 2030 zu 75 Prozent zu elektrifizieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wäre pro Jahr ein Ausbau von mindestens 575 Kilometer erforderlich. Also fast 30-mal so viel wie 2021 und mehr als 10-mal so viel wie in diesem Jahr. Es ist, wie auch bei der Energiewende, schon jetzt absehbar, dass die selbst gesteckten Ziele nicht erreichbar sind. Ganz offensichtlich ist bei der Zielsetzung überhaupt nicht über die Finanzierung nachgedacht worden.

Bürokratieabbau soll Ausbau beschleunigen

Wie auch bei der Energiewende will die Regierung die Verwaltungs-, Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen. Eine Maßnahme, die die Regierung, wie immer, wenn sie selbst gesteckte Ziele nicht erreicht, mantraartig herunterbetet. Verbessert beziehungsweise wirksam beschleunigt hat sich danach so gut wie noch nie etwas.


Alternativer Antrieb soll Kosten senken

Um schneller voranzukommen, prüfe man auf weniger befahrenen Nebenstrecken den Betrieb mit alternativ angetriebenen Schienenfahrzeugen. Gemeint sind batteriebetriebene Loks, die ihre Akkus innerhalb kurzer Oberleitungsabschnitte laden können. Dabei geht die Regierung davon aus, dass dies wirtschaftlicher sein könnte als die Vollelektrifizierung einer Strecke mit Oberleitungen. Ähnliche Vorstellungen hatten auch viele Kommunen bei der Einführung von Elektrobussen. Mittlerweile stehen viele dieser Busse wegen Brandgefahr oder technischer Probleme still. Dabei entstanden jeweils extrem hohe Kosten.

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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