Reederei in Norwegen verbietet Transport von Elektroautos

Es besteht die Gefahr, dass brennende Elektroautos auf einem Schiff eine Katastrophe verursachen können. Im letzten Jahr geschah dies beim Untergang der „Felicity Ace“, auf dem tausende Luxusfahrzeuge transportiert wurden. Aus diesem Grund hat Havila in Norwegen als erste Reederei den Transport von E-Autos verboten. (manager magazin, 18.01.2023)


Die norwegische Reederei Havila Kystruten verbietet in ihren FAQ Elektro-, Hybrid- und Wasserstoffautos. Dies ist weltweit einmalig und überraschend, da Norwegen ein Vorreiter für Elektromobilität ist. 2022 lag der Anteil der Elektroautos bei Neuzulassungen bei knapp 80 Prozent und bis 2025 sollen alle Neuwagen emissionsfrei sein.

Letztes Jahr sank ein Frachter wegen brennender Elektroautos. Jetzt ziehen die ersten Reedereien Konsequenzen und verbieten den Transport von E-Autos
Reederei in Norwegen verbietet Transport von Elektroautos (Symbolbild)

Die Reederei Havila wird bald mit insgesamt vier Schiffen entlang der Küste Norwegens fahren. Diese Route wird nicht nur von Touristen, sondern auch von dem Wettbewerber Hurtigruten AS für den inländischen Personen- und Frachtverkehr genutzt. Die Reederei beschäftigt ungefähr 350 Mitarbeiter und ist an der Börse notiert. Allerdings hat sie Probleme: Nach einem operativen Verlust von umgerechnet 10 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022, führte sie Ende Dezember eine Kapitalerhöhung durch.


Reederei-Chef Bent Martini verbietet den Transport von Elektroautos – Die Folgen des „Felicity Ace“ Unglücks

Reederei-Chef Bent Martini verbietet laut einem Bericht des Schifffahrtsnachrichtendienstes „TradeWinds“ den Transport von Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoffautos. Eine Risikoanalyse hat ergeben, dass ein möglicher Brand eines solchen Autos einen aufwendigen Rettungseinsatz erfordern würde, welcher mit den Mitteln und der Mannschaft an Bord nicht zu bewerkstelligen ist. Fahrzeuge mit einem herkömmlichen, fossilem Antrieb dürfen dagegen weiterhin von den Schiffen der Reederei mitgenommen werden. Bei diesen wäre ein Brand an Bord leichter zu bekämpfen. (TradeWinds, 13.01.2022)

Das Unglück der „Felicity Ace“ brachte die Risiken des Transportes von Elektroautos auf Schiffen weltweit in den Fokus. Im Februar 2022 gerieten auf dem Carcarrier E-Fahrzeuge in Brand und es konnte nicht gelöscht werden. Das Schiff sank und über 3000 Meter tief liegen nun Luxuswagen wie Porsche und Bentley unter der Wasseroberfläche. Manfred Santen, Chemiker bei Greenpeace, sagte, dass Elektronikbauteile ein Risiko für jeden Transport darstellen und Brände durch die hohe Energie der Batterien schwer zu löschen sind.

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