Reaktivierung des Duane Arnold Energy Center – Google bringt Atomkraftwerk zurück ans Netz

Der weltweite Energiebedarf steigt in atemberaubendem Tempo – angetrieben durch die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz. Immer mehr Rechenzentren verschlingen gigantische Strommengen, was selbst Tech-Giganten vor neue Herausforderungen stellt. Vor diesem Hintergrund treibt Google die Reaktivierung des Duane Arnold Energy Center in Iowa voran. Der Technologiekonzern setzt damit auf Atomstrom, um seine Cloud- und KI-Technologie dauerhaft zu versorgen. Diese geplante Wiederinbetriebnahme des Atomkraftwerks gilt als strategischer Schritt in Richtung einer stabilen und klimafreundlichen Energieversorgung (ntv: 28.10.25).


Reaktivierung alter Infrastruktur als Teil der Energiezukunft

Das Duane Arnold Energy Center, ein 2020 abgeschaltetes Atomkraftwerk, steht im Zentrum der Pläne. Gemeinsam mit dem Energieunternehmen NextEra Energy bereitet Google dessen Reaktivierung vor. Beide Partner streben die Wiederinbetriebnahme für das Jahr 2029 an. Ziel ist es, den stetig wachsenden Stromhunger der KI-Systeme langfristig zu decken.

Google plant die Reaktivierung des Duane Arnold Energy Center, um den wachsenden Energiebedarf seiner KI-Technologie nachhaltig zu decken
Google plant die Reaktivierung des Duane Arnold Energy Center, um den wachsenden Energiebedarf seiner KI-Technologie nachhaltig zu decken

Ein Vertrag über den Kauf von Energie für die kommenden 25 Jahre sichert die Kooperation ab. Nach Angaben der Unternehmen soll die Zusammenarbeit eine nachhaltige Expansion ermöglichen. Atomenergie gilt als CO₂-freie Energiequelle und bietet Stabilität, wo Wind- und Solarstrom an Grenzen stoßen.

Künstliche Intelligenz treibt den Energiehunger an

Mit jedem neuen Algorithmus steigt der Energieverbrauch weiter. Die Internationale Energieagentur erwartet, dass sich der weltweite Strombedarf von Rechenzentren bis 2030 verdoppelt. Der Grund liegt im enormen Rechenaufwand der KI-Technologie, die Milliarden von Daten in Sekundenschnelle verarbeitet.

Um diesen steigenden Energiebedarf zu decken, greifen Tech-Unternehmen zu pragmatischen Lösungen. Google setzt dabei auf die Reaktivierung alter Anlagen, um Versorgungssicherheit mit Nachhaltigkeit zu verbinden. Der Konzern reagiert damit auf den Trend, dass grüne Energiequellen allein den globalen Stromhunger der Digitalwirtschaft nicht mehr stillen können.

Microsoft und Meta folgen ähnlichen Strategien

Auch andere Unternehmen erkennen den Wert der Wiederinbetriebnahme alter Reaktoren. Microsoft plant, Strom aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Three Mile Island zu beziehen, das durch einen Unfall in den 1970er-Jahren weltbekannt wurde. Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, hat sich für 20 Jahre die Energieproduktion eines Kernkraftwerks in Illinois gesichert.

Diese Schritte zeigen eine klare Richtung: Die Technologiebranche setzt wieder auf Atomkraft, um den Energiebedarf ihrer digitalen Infrastrukturen zu sichern. Der Technologiekonzern Google reiht sich in diesen Trend ein – nicht aus Nostalgie, sondern aus Notwendigkeit.


Kleine Reaktoren als Zukunftsmodell

Neben der Reaktivierung großer Anlagen plant Google, ab 2030 Energie aus neu entwickelten Reaktoren von Kairos Power zu beziehen. Diese sogenannten „Small Modular Reactors“ gelten als sicher, kompakt und effizient. Sie lassen sich näher an Rechenzentren platzieren und bieten damit eine flexible Ergänzung zur bestehenden Energieversorgung.

Solche Innovationen sollen helfen, den enormen Stromhunger der KI-Technologie zu stillen und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Der Technologiekonzern sieht darin einen entscheidenden Schritt in Richtung Unabhängigkeit von fossilen Energien.

Zwischen Fortschritt und Risiko

Die Rückkehr zur Atomkraft bleibt umstritten. Befürworter sehen darin eine notwendige Brückentechnologie für die digitale Zukunft, Kritiker warnen vor ungelösten Fragen zur Entsorgung und zu Sicherheitsstandards. Doch angesichts des explodierenden Energiebedarfs der Künstlichen Intelligenz erscheint die Reaktivierung alter Kraftwerke vielen als realistischer Weg.

Fest steht: Mit der Wiederinbetriebnahme des Duane Arnold Energy Center beschreitet Google einen Kurs, der Symbolkraft besitzt. Der Konzern verbindet digitale Innovation mit traditioneller Energieerzeugung – ein Zeichen dafür, dass die Zukunft der KI-Technologie nicht nur in Algorithmen, sondern auch in stabilen Stromquellen liegt.

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