Der Sportartikelhersteller Puma plant einen massiven Stellenabbau. 500 Arbeitsplätze entfallen, davon 150 in Deutschland. Das teilte ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit. Weltweit sind mehr als 18.000 Mitarbeiter betroffen (sat1: 12.03.25).
Sparprogramm trifft Belegschaft hart
Das Management informierte die Belegschaft bei einer Versammlung über den Jobabbau. Bereits zuvor kursierten in der Firmenzentrale in Herzogenaurach Gerüchte. Die Unsicherheit wuchs, seitdem CEO Arne Freundt (45) ein Sparprogramm auflegte.

Dieses Vorhaben verursacht einmalige Kosten von 75 Millionen Euro. Gleichzeitig erwartet der Konzern einen deutlichen Gewinneinbruch. Laut Prognose fällt der Gewinn vor Steuern auf 445 bis 525 Millionen Euro – ein Rückgang von 622 Millionen Euro im Vorjahr. Bereits damals hatte der dramatische Kursverfall der Aktie die Anleger beunruhigt. Der Börsenwert hat sich nahezu halbiert.
Puma verliert an der Börse
Obwohl der Umsatz um 4,4 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro stieg, bleibt die Profitabilität ein Problem. Im Vergleich zu den Branchenriesen Nike (49,3 Milliarden Euro) und Adidas (23,7 Milliarden Euro) bleibt Puma die Nummer drei. Dennoch zeigt sich der Vorstand unzufrieden. Investoren und Analysten kritisieren das Unternehmen ebenfalls.
Arne Freundt verfolgt eine Premium-Strategie. Diese soll die Marke höher positionieren, wie er im „Handelsblatt“ erklärte. Doch intern stößt das Konzept auf Skepsis. Kritiker bezweifeln, dass Puma mit diesem Kurs langfristig Erfolg haben kann.
Sehnsucht nach Ex-CEO Gulden
Viele Mitarbeiter trauern noch immer Bjørn Gulden (59) hinterher. Der ehemalige Puma-Chef wechselte zu Adidas, dem direkten Konkurrenten im gleichen Ort. Knapp zehn Jahre führte Gulden das Unternehmen. Während seiner Amtszeit erreichte die Aktie einen Rekordwert von über 114 Euro. Heute liegt der Kurs weit darunter.
Der dramatische Absturz verstärkt die Unzufriedenheit. Puma kämpft mit gestiegenen Kosten und einer ausbleibenden Ertragssteigerung. Das Sparprogramm soll den Konzern stabilisieren, doch der Personalabbau sorgt für Unmut.
Unternehmen verspricht sozialverträgliche Lösungen
Ein Sprecher erklärte: „Wir können mit unserer Profitabilität nicht zufrieden sein und müssen darauf achten, dass unsere Kosten nicht schneller steigen als unser Umsatz. Daher mussten wir diese unangenehme Entscheidung treffen.“
Laut Unternehmen soll der Stellenabbau sozialverträglich erfolgen. Es seien keine betriebsbedingten Kündigungen geplant. Stattdessen nutzt Puma natürliche Fluktuation, besetzt offene Stellen nicht nach und bietet ein Freiwilligenprogramm an. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie viele Mitarbeiter darauf eingehen.
Ob das Sparprogramm ausreicht, um Puma wieder auf Erfolgskurs zu bringen, bleibt abzuwarten. Die Skepsis unter Analysten und Investoren ist groß.
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