Der legendäre Journalist und Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh deckte bereits US-Massaker in Vietnam und den vom CIA angezettelten Regierungssturz in Chile auf. Jetzt hat Hersh nach eigenen Angaben ans Tageslicht gebracht, dass die USA die Nordstream-Pipelines gesprengt haben (Originalbeitrag von Seymour Hersh: 08.02.23).
Pulitzer-Preisträger Seymour Hersh – US-Regierung soll für Sprengung von Nord Stream 2-Projekt verantwortlich sein
Seymour Hersh, ein bekannter amerikanischer Journalist und Pulitzer-Preisträger, hat in einem neuen Artikel eine Behauptung aufgestellt, die darauf hindeutet, dass die US-Regierung für das Ausfallen des Nord Stream 2-Projekts verantwortlich ist. Das Projekt, das eine Gasleitung von Russland nach Europa darstellt, wurde im Dezember 2022 gestoppt, nachdem eine amerikanische Firma eine Klage eingereicht hatte, um die Arbeiten an der Pipeline zu unterbinden.
Laut Hersh hat die US-Regierung das Unternehmen ermutigt, diese Klage einzureichen, um zu verhindern, dass Russland eine größere Kontrolle über den europäischen Gasmarkt erhält. Außerdem hätte die US-Regierung damit die Möglichkeit gehabt, ihr eigenes Fracking-Gas auf dem europäischen Markt zu verkaufen. Hershs These legt nahe, dass die US-Regierung ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen auf Kosten anderer Länder verfolgt.
Verratene Pläne: US-Regierung soll geheime Aktionen gegen Nord Stream 2-Projekt gestartet haben
Hersh argumentiert, dass die US-Regierung bereits seit längerem gegen das Nord Stream 2-Projekt agiert hat und eine aggressive diplomatische Kampagne gestartet hat, um andere Länder davon zu überzeugen, das Projekt zu unterstützen. Diese diplomatische Kampagne soll politische Drohungen und ökonomische Sanktionen beinhalten. Hersh behauptet, dass die US-Regierung auch geheime Pläne ausgearbeitet hat, um das Projekt zu sabotieren und zu stören, indem sie die Arbeiten an der Pipeline durch Einschüchterung und Bedrohung zu unterbinden versuchte.
Sabotageakt von US-Tauchern ausgeführt
Laut Hershs Artikel sollen amerikanische Taucher, die von der US-Regierung eingesetzt wurden, das Nord Stream 2-Projekt von Norwegen aus sabotiert haben. Hersh behauptet, dass diese Taucher im Juni im Rahmen der Nato-Übung BALTOPS22 den Sprengstoff an den Pipelines angebracht hätten. Am 26. September 2022 habe ein Überwachungsflugzeug der norwegischen Marine einen scheinbar routinemäßigen Flug durchgeführt und dabei eine Sonarboje abgeworfen. Über diese Boje soll der Hochleistungssprengstoff C4 zur Sprengung der Pipeline ferngezündet worden sein.
Hersh bezieht sich in seinem Artikel auf Insider-Informationen. Die Informanten will er aber nicht benennen. Die amerikanische Regierung und der amerikanische Geheimdienst CIA bestreiten die Behauptungen Hershs allerdings vehement.