Die Horst-Brandstätter-Gruppe, bekannt als Hersteller der Playmobil-Spielfiguren, hat einen erheblichen Umsatzrückgang verzeichnet und plant einen umfangreichen Stellenabbau. Im Geschäftsjahr 2023/2024 sank der Umsatz auf rund 490 Millionen Euro, verglichen mit 571 Millionen Euro im Vorjahr und 736 Millionen Euro im Jahr davor. Dies entspricht einem Rückgang um etwa ein Drittel innerhalb von nur zwei Jahren (spiegel: 01.05.24).
Playmobil-Hersteller kürzt 700 Stellen: Wirtschaftliche Flaute und Inflation setzen zu
Die schwierige Lage führte 2023 zur Ernennung von Bahri Kurter als neuem Geschäftsführer. Unter seiner Führung kündigte das Unternehmen an, bis 2025 etwa 700 Arbeitsplätze abzubauen. Ein Großteil dieser Maßnahmen wurde bereits umgesetzt. Die Gruppe leidet unter der schwachen Konjunktur, anhaltender Inflation und steigenden Kosten für Löhne, Transport und Energie. Zudem belastet die allgemeine Konsumflaute und Kaufzurückhaltung das Geschäft.
Playmobil unter Druck: Digitale Konkurrenz, Führungswechsel und Hoffnung auf Erholung
Ursprünglich für Kinder bis zehn Jahre konzipiert, finden Playmobil-Spielfiguren heute hauptsächlich bei Kindern im Alter von vier bis acht Jahren Anklang. Der zunehmende Wettbewerb durch digitale Spielzeuge setzt das klassische Spielzeug weiter unter Druck. Im Jahr 2023 zog sich zudem Konzernchef Steffen Höpfner nach 26 Jahren aus dem Unternehmen zurück, nachdem ihm der Betriebsrat in einem offenen Brief „Angst und Demütigungen“ vorgeworfen hatte. Höpfner betonte jedoch, er habe die Firma „erfolgreich strukturiert“.
Trotz der anhaltenden Herausforderungen blickt die Brandstätter-Gruppe nun optimistischer in die Zukunft. „Nach zwei schwierigen Jahren verzeichnet Playmobil einen positiven Forecast für die kommenden Monate“, so die Unternehmensmitteilung. Durch konsequentes Kostenmanagement in den Produktionsstätten wurden deutliche Einsparungen und ein Rückgang der Warenbestände erreicht, ohne die Lieferfähigkeit zu beeinträchtigen. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich das Unternehmen langsam von den Rückschlägen erholt und sich an die neuen Marktbedingungen anpasst.
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