Im vierten Teil aus der Reihe „Ökoenergie – das große Geschäft“ wollen wir das Geschäft mit Ökostrom genauer beleuchten. Der Hamburger Ökostromanbieter LichtBlick, hat mit fünf weiteren Ökostromanbietern den Energiemix von 40 Energieanbietern untersucht. Das Ergebnis ist nicht überraschend. Jeder vierte trickst beim Thema Ökostrom und gibt sich umweltfreundlicher, als er wirklich ist. Oköenergie – das große Geschäft mit dem Ökostrom.
Ökoenergie – das große Geschäft.
Betrug beim Ökostromanteil
Das Gesetz sieht vor, dass auf der Stromabrechnung die EEG-Umlage separat ausgewiesen sein muss. Über die EEG-Umlage subventioniert der Verbraucher Windkraft- und Solaranlagen Die Betreiber dieser Anlagen erhalten dadurch einen über 20 Jahre garantierten Preis für den produzierten Strom . Wie immer, wenn es um staatliche Subventionen geht, kommt es auch unweigerlich zum Betrug im großen Stil.
Die Masche ist einfach, so weisen Stromanbieter in ihrem Strommix deutlich höhere Ökostromanteile aus, als sie wirklich beziehen und kassieren dafür die entsprechende EEG-Umlage aus dem staatlichen Subventionstopf. Die Differenz für den tatsächlich bezogenen „Grünstrom“ und der angegebenen Menge streichen sie einfach ein. Mehrere Stromanbieter wurden diesbezüglich schon von Verbraucherschützen abgemahnt.
Gesetzliche Neuregelung soll Missbrauch verhindern
Im Bundestag wurde im Mai ein neues Gesetz verabschiedet in welchem die Kennzeichnung von Strom neu geregelt wird. Stromanbieter müssen dann auf der Stromabrechnung und ihren Internetseiten angeben aus welchen Quellen der Strom genau kommt. Das Hamburger Institut hat ermittelt, dass sich der Ökostromanteil von einigen Anbietern drastisch verringern wird. Das entsprechenden Gutachten kommt zu dem Schluss: „Der Ökostrom-Anteil im Strommix deutscher Versorger ist um bis zu 58 % geringer als offiziell angegeben“.
Untersucht wurde wie sich der Strommix von 30 Anbietern durch die gesetzliche Neureglung ändert. Im Gutachten wird zum Beispiel darauf hingewiesen dass, der Ökostromanteil beim Eon-Konzern nach der jetzigen Reglung bei 56 % und nach dem neuen Gesetz nur noch 7 % betragen wird. Bei EnBW fällt der Ökostrom-Anteil von 65 auf 13 %, bei Vattenfall von 66 auf 15 % und bei EWE von 51 auf 11 %“, heißt es im Gutachten weiter.
Das neue Gesetz bezieht sich aber nur auf den Gesamteinkauf der Anbieter und nicht auf die einzelnen Tarife. Wer also einen Ökostrom-Tarif hat muss nur fest daran glauben dass er für etwas mehr Geld auch reinen „Grünstrom“ bekommt. Auch deshalb haben wir den teuersten Strom der Welt.