Northvolt-Misere – Steuerzahler droht Verlust von weiteren 300 Millionen

Die Misere um den schwedischen Batteriehersteller Northvolt spitzt sich dramatisch zu. Neben bereits bekannten 600 Millionen Euro könnten deutsche Steuerzahler zusätzliche 300 Millionen verlieren. Ursache sind staatliche Garantien und Hilfen, die ursprünglich für den Bau einer Batteriefabrik in Heide vorgesehen waren. Das Projekt sollte eine Produktion für bis zu einer Million Elektroautos ermöglichen, doch die Insolvenz des Unternehmens lässt die Misere weiter wachsen (handelsblatt: 13.08.25).


Staatliche Hilfen verstärken die Misere

Northvolt befindet sich derzeit in einem Restrukturierungsverfahren. Damit ist klar, dass die gewährten Hilfen kaum zurückkommen. Die Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein hatten 600 Millionen Euro als Wandelanleihe bereitgestellt. Auch diese Summe steht nun auf dem Spiel. Zusätzlich belastet eine Kreditgarantie aus dem Jahr 2020 die Staatsfinanzen.

Northvolt-Misere - Habecks Erbe könnte Steuerzahler 300 Mio. mehr kosten als die bereits bekannten 600 Mio. – Risiko nahe einer Milliarde
Northvolt-Misere – Habecks Erbe könnte Steuerzahler 300 Mio. mehr kosten als die bereits bekannten 600 Mio. – Risiko nahe einer Milliarde

Damals übernahm die große Koalition aus CDU/CSU und SPD eine Bürgschaft für Bankdarlehen in Höhe von 525 Millionen US-Dollar. Ein Fachreferent des Wirtschaftsministeriums bestätigte im Wirtschaftsausschuss, dass die Risikoposition aktuell bei „376 Millionen US-Dollar zuzüglich Finanzierungskosten“ liegt. Dieses Detail steht im geheimen Protokoll vom 4. Dezember 2024, das als „nur zur dienstlichen Verwendung“ gekennzeichnet ist.

Habeck bestätigte die Tragweite der Misere

In der Sitzung kam auch der damalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Wort. Er machte deutlich, dass die Belastung erheblich steigen könne. Im Zweifel sei „dieses Geld im Feuer“. Damit wuchs die Misere für Steuerzahler noch einmal deutlich an. Die Risiken summieren sich auf fast eine Milliarde Euro.

Ob sich an dieser Lage etwas änderte, bleibt unklar. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums lehnte jede konkrete Einschätzung ab. Sie erklärte lediglich, man könne „zu konkreten Risikopositionen aktuell keine Auskunft“ geben.


Hoffnung durch möglichen US-Einstieg

Parallel laufen Gespräche über eine Übernahme durch den US-Batteriehersteller Lyten. Das Unternehmen interessiert sich auch für den Standort Heide. Dadurch könnte der Fabrikbau vielleicht doch realisiert werden.

Ob Lyten die bestehenden Verpflichtungen übernimmt, ist ungewiss. Klar ist nur: Ohne schnelle Entscheidungen bleibt die Misere bestehen. Für Steuerzahler droht damit ein finanzielles Desaster von historischem Ausmaß.

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