Der Windkraftanlagenbauer Nordex gilt mit seinem Werk am Stammsitz in Rostock als Vorzeigeunternehmen in Mecklenburg-Vorpommern. Das börsennotierte Unternehmen fertigt Onshore Windkraftanlagen und übernimmt deren Wartung. Jetzt denkt das Unternehmen über eine Verlagerung seines Rostocker Werks mit 2000 Beschäftigten ins Ausland nach. Nordex kann am Stammsitz Rostock offensichtlich nicht mehr kostendeckend fertigen und fährt Verluste in Millionenhöhe ein.
Nordex informiert Betriebsrat über eventuelle Schließung des Werks Rostock
Laut Stefan Schad, dem Geschäftsführer der IG-Metalle Rostock, habe das Unternehmen den Betriebsräten mitgeteilt, dass es Überlegungen zur Schließung des Werks Rostock gebe. Eine abschließende Entscheidung über eine Verlagerung ins Ausland habe das Unternehmen aber noch nicht getroffen.
Schließung des Werks in Spanien ebenfalls in Erwägung gezogen
Ein Unternehmenssprecher der Nordex SE hat auch die Arbeitnehmervertreter spanischen Werks La Vall d’Uixó informiert, dass Nordex auch eine Schließung ihres Werkes in Erwägung zieht.
Nordex ist eines der wenigen börsennotierten Unternehmen Mecklenburg-Vorpommern. Nordex beschäftigt weltweit mehr als 8500 Mitarbeitern weltweit. In Rostock arbeiten mehr als 2000 Mitarbeiter und stellen dort die Gondeln und Rotorblätter für die Windkraftanlage her. Rostock ist das einzige Werk von Nordex in Deutschland.
Hohe Verluste, durch gestiegene Material- und Logistikkosten
Aufgrund stark gestiegener Kosten für Rohstoffe und Transporte Verluste musste Nordex bis Ende des dritten Quartals im Jahr 2021 einen Verlust von fast 104 Millionen Euro verbuchen. Der gestiegene Umsatz habe nicht ausgereicht, um Kostensteigerung bei Material und Logistik auszugleichen. Insbesondere die kräftig gestiegenen Seefrachtkosten belasten die Bilanz des Unternehmens schwer.
Windkraftboom kommt in Deutschland zum Erliegen
Der Windkraftboom in Deutschland ist vorüber. Das Jahr 2021 war beim Ausbau der Windenergie eines der schlechtesten Jahre in Deutschland seit mehr als 20 Jahren. Laut Bundesnetzagentur gingen im Jahr 2021 in ganz Deutschland 460 neue Windkraftanlagen an Land in Betrieb. Damit lag der Ausbau unter dem bisherigen Tiefpunkt im Jahr 2019 mit 479 Anlagen. Nordex wird seine Produktion vermutlich nach Asien verlagern. Dort boomen die Windparks und werden in weit weniger als der halben Zeit wie in Deutschland genehmigt. Dazu sind die Produktionskosten in Asien wesentlich günstiger.
Nach Solarmodulen wandert jetzt auch Windkraftfertigung nach Asien
Grüne Politiker wollten uns immer weismachen, dass durch die Energiewende mehr Arbeitsplätze in Deutschland entstehen würde, als vernichtet werde. Jetzt scheint auch die Windkraftbranche das Land zu verlassen. Davor ist bereist die Herstellung von Solarzellen komplett nach Asien abgewandert.