Nicht genug Investoren – Bundesnetzagentur reduziert Ausschreibung für Windkraftausbau

Die Bundesnetzagentur hat kürzlich die Subventionen für Windkraft signifikant reduziert, ein Schritt, der auf ein anhaltend schwaches Interesse bei den Investoren zurückgeht. Trotz dieser Herausforderung hält die Regierung an ihrem ehrgeizigen Ausbauplan fest. Die Diskrepanz zwischen den ambitionierten Zielen und der tatsächlichen Investitionsneigung verschärft den Zeitdruck und wirft Bedenken hinsichtlich der Realisierbarkeit dieser Pläne auf (welt: 19.04.24).


Mangelndes Interesse der Investoren – Deutschlands Windkraftziele in Gefahr

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) setzt das Ziel, die Windkraftkapazitäten innerhalb der nächsten sieben Jahre fast zu verdoppeln. Obwohl die Ausbauziele hochgesteckt sind, mehren sich die Anzeichen, dass der Plan zu ambitioniert sein könnte.

Mangelndes Interesse der Investoren. Bundesnetzagentur reduziert Ausschreibung für neue Windkraftanlagen von 4093 Megawatt auf 2795 Megawatt
Mangelndes Interesse der Investoren. Bundesnetzagentur reduziert Ausschreibung für neue Windkraftanlagen von 4093 Megawatt auf 2795 Megawatt

Die Bundesnetzagentur musste das Ausschreibungsvolumen von 4093 Megawatt auf 2795 Megawatt senken, weil befürchtet wird, dass nicht genügend Bieter Interesse zeigen. Dieser Rückgang in der geplanten Kapazität deutet auf ein grundlegendes Problem hin: Das Fördersystem zieht nicht genug Teilnehmer an, um einen gesunden Wettbewerb zu gewährleisten, der essentiell für die Senkung der Kosten ist.

Kampf um Windkraft-Förderung: Sinkendes Investoreninteresse bedroht Deutschlands Energieziele

Das Fördersystem funktioniert nur effektiv, wenn eine hohe Anzahl von Investoren um die begrenzten Zuschüsse konkurriert. Das letzte Jahr und die erste Ausschreibungsrunde 2024 zeigen jedoch, dass das Interesse der Investoren deutlich nachlässt, was die Effektivität des Systems untergräbt. Die fehlende Wettbewerbsdynamik führt dazu, dass die Fördermittel nicht die gewünschte Kostensenkung im Sektor anregen.

Bärbel Heidebroek, Präsidentin des Bundesverbandes Windenergie, kritisiert die starke Reduzierung des Ausschreibungsvolumens scharf. „Wir hätten uns mit Blick auf die große Menge möglicher Gebote mehr Mut gewünscht“, erklärte Heidebroek. Die drastische Kürzung „sendet ein falsches Signal an die Branche und die Öffentlichkeit.“ Ihre Worte spiegeln eine tiefgehende Besorgnis über die Strategie der Regierung wider, die möglicherweise zu einer Selbstsabotage der Windkraftziele führt.


Veraltete Projekte und Wirtschaftskrise gefährden Energieziele bis 2030

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Herausforderungen sind viele der noch nicht vergebenen Projekte auf veralteten Planungen basiert, die kaum wirtschaftlich sind. Dies wirft Fragen auf, ob die derzeitigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geeignet sind, um die festgelegten Ziele zu erreichen. Es scheint, als ob die Bundesnetzagentur korrekt antizipiert, dass viele Investoren veraltete Genehmigungen ungenutzt lassen werden.

Die gesetzlichen Zielvorgaben für 2024 stehen unter einem schlechten Stern. Aktuell fehlen noch 7465 Megawatt, um die vorgesehenen Ziele zu erreichen. Angesichts der momentanen Entwicklungen erscheint es unwahrscheinlich, dass diese Lücke geschlossen werden kann. Langfristige Prognosen bis 2030 könnten ebenfalls in Gefahr sein, sollten die derzeitigen Trends anhalten.

Inflation und Lieferschwierigkeiten haben die Branche zusätzlich belastet. Viele Turbinenhersteller arbeiten defizitär, und die finanzielle Situation im Sektor ist als „angespannt“ zu beschreiben. Trotz einer leichten Verbesserung der Zubauzahlen bleibt die Situation prekär.

Dringender Aufruf des Windkraftverbandes: Mehr Engagement benötigt, um Deutschlands Energieziele zu retten

Der Windkraftverband appelliert an seine Mitglieder, sich verstärkt an den kommenden Ausschreibungen zu beteiligen. Nur durch eine aktive Teilnahme kann die notwendige Dynamik erzeugt werden, um die politischen und wirtschaftlichen Ziele der Windenergie zu unterstützen. Es bedarf dringend einer Neubewertung der Förderstrategien, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und die langfristigen Ziele zu sichern.

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