Robert Habecks Idee für eine LNG-Pipeline auf Rügen könnte auf Hindernisse stoßen. Sie könnte durch Segelboote Schaden nehmen. Bärbel Koppe, eine Wissenschaftlerin, die Wasserbau und Hydromechanik an der Hochschule Wismar lehrt, könnte diese Idee noch abweisen. Sie hat ein Gutachten für die Gemeinde Ostseebad Binz erstellt. Darin stellt sie fest, dass es fraglich ist, ob das Projekt genehmigt werden kann (berliner-zeitung: 14.07.23).
Umstrittene LNG-Pipeline in Gefahr – neues Gutachten könnten Robert Habecks Pläne durchkreuzen
Das neue Gutachten könnten die LNG-Pipeline auf Rügen ernsthaft bedrohen. Gascade, der Betreiber, hat Unterlagen vorgelegt, die laut Gutachten „erhebliche Lücken, Mängel und Unklarheiten“ aufweisen. Ein zentrales Problem dabei ist die geplante Sanddeckung der Ostsee-Anbindungsleitung. Sie lässt nicht genug Spielraum für mögliche zukünftige Aushubarbeiten, die zur Vertiefung der Fahrrinnen erforderlich sein könnten.
Die Pipeline, die Robert Habeck auf Rügen plant, könnte Probleme haben. Segelboote könnten sie beschädigen. Bärbel Koppe, die an der Hochschule Wismar Wasserbau und Hydromechanik lehrt, könnte die Pläne stoppen. Sie hat ein Gutachten für die Gemeinde Ostseebad Binz erstellt. Darin bemerkt sie, dass das Projekt eventuell nicht erlaubt ist.
Gleich mehrere Probleme könnten die LNG-Pipeline auf Rügen gefährden
Erstens, Gascade, der Betreiber, hat Unterlagen abgegeben, die laut Gutachten viele Lücken, Fehler und Unklarheiten haben. Das größte Problem ist, dass die geplante Sanddecke der Pipeline in der Ostsee nicht genug Platz für spätere Aushubarbeiten lässt. Diese könnten notwendig sein, um die Fahrrinnen zu vertiefen.
Außerhalb der Kreuzungen ist die Sanddecke nur 0,50 Meter hoch, obwohl dort Schiffe fahren. Ein so dünner Sandmantel bietet der Pipeline keinen Schutz vor Schäden durch Anker. Strömungen und Wind könnten den Sand wegspülen, sodass die Pipeline offen im Wasser liegt. Schon der Anker eines Segelboots könnte sie beschädigen.
Das zweite Problem betrifft den Wasserschutz. Die Pipeline soll durch das Gebiet „Prorer Wiek“ gehen oder zu nahe daran vorbeiführen. Laut Bärbel Koppe ist das „ein Gebiet, welches zum Küstenschutz reserviert wurde und in dem weitere Nutzungen – somit auch eine Verlegung einer Pipeline – nicht zugelassen sind“.
Das dritte Problem ist der Bauzeitplan. Der Plan berücksichtigt nicht die Einschränkungen für Seebauarbeiten in der Sturmsaison ab Herbst. Die Fertigstellung der Arbeiten und der Start der Anlage im Dezember 2023, also vor der Zeit, in der man wegen der Heringslaichzeit vom 1. Januar bis 30. April nicht bauen darf, ist unrealistisch.
Bürger und Beamte stellen sich gegen umstrittene LNG-Pipeline auf Rügen
Die Leute in der Region sind seit Monaten gegen das Projekt. Sie hoffen jetzt, dass das Bergamt Stralsund den Antrag ablehnt. Ein Beamter dort hatte 2018 schon entschieden, dass eine Pipeline über Mukran/Rügen viele Nachteile hat. Sie war damals zu schlecht, um sie in Betracht zu ziehen. Das bedeutet: Gascade will jetzt eine Route bauen, die die Behörde schon vor fünf Jahren abgelehnt hat.
Karsten Schneider, Bürgermeister der Gemeinde Ostseebad Binz, hat der Berliner Zeitung erzählt: „Unsere intakte Naturlandschaft sowie die Sicherung einer nachhaltig geführten Tourismuswirtschaft erlauben einfach keine Industrieanlagen. Wir lehnen die LNG-Terminals daher kategorisch ab. Die Politik ist mit ihrem Vorhaben in vielerlei Hinsicht auf einem Irrweg. Das Gutachten belegt eindrucksvoll, dass die Pipeline nicht genehmigungsfähig ist. Wir fordern den Bund und das Land Mecklenburg-Vorpommern auf, das gesamte Vorhaben unverzüglich zu stoppen.“
Tickende Zeitbombe: Habecks Pipeline-Projekt droht ein teures Scheitern wie bei der PKW-Maut
Insider behaupten, dass Robert Habeck, der Wirtschaftsminister, schnell handeln muss. Wenn das Projekt nicht sofort beginnt, ist es nicht mehr dringend. Im Winter wird es trotz teuer gekaufter LNG-Optionen keinen „Gasmangel“ geben.
Die Bundesregierung hat wegen der Energiekrise mehr Geld für mehrere LNG-Terminals beantragt. Sie wollte 3,1 Milliarden Euro, aber der Haushaltsausschuss hat nur etwa 1,6 Milliarden Euro gegeben. Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat im März 240 Millionen Euro für die Planung der Pipeline vor Rügen freigegeben.
Wenn das Projekt scheitert, das Umweltschützer von Anfang an kritisiert haben, wäre der Schaden ähnlich groß wie der Schaden, den die Pkw-Maut von Andreas Scheuer, dem ehemaligen Bundesverkehrsminister, den deutschen Steuerzahlern verursacht hat.
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