Porsche reagiert auf die schwächelnde Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und passt seine Strategie entsprechend an. Trotz der ursprünglichen Pläne, bis 2030 mehr als 80 Prozent der Modelle vollelektrisch auszuliefern, rückt das Stuttgarter Unternehmen nun wieder stärker von diesem Ziel ab. Besonders bemerkenswert ist dabei die Entwicklung eines neuen SUVs mit Verbrennungsmotor, der das Portfolio erweitern soll (faz: 12.03.25).
Neuer Verbrenner-SUV als Antwort auf Marktentwicklung
Der geplante SUV soll oberhalb des Cayenne angesiedelt sein und gezielt Kunden ansprechen, die weiterhin auf klassische Antriebsformen setzen. Porsche begründet diese Entscheidung mit der unzureichenden Marktnachfrage nach Elektroautos und den Herausforderungen insbesondere auf dem chinesischen Markt. Im Jahr 2024 brach der Absatz in China um 28 Prozent ein, was sich erheblich auf das Gesamtergebnis auswirkte.

Flexibilität in der Antriebsstrategie
Neben dem neuen Verbrenner-SUV setzt Porsche verstärkt auf Plug-in-Hybride, um die steigende Nachfrage nach flexibleren Antriebsformen zu bedienen. Das Unternehmen will seine Modellpalette so anpassen, dass sie den tatsächlichen Kundenwünschen entspricht. „Wir passen unseren Hochlauf an die Marktentwicklung an“, erklärte Porsche-Chef Oliver Blume auf der Bilanzpressekonferenz.
Sparmaßnahmen und Stellenabbau geplant
Um die Profitabilität trotz des schwierigen Marktumfelds zu sichern, hat Porsche ein Sparprogramm aufgelegt, das unter anderem den Abbau von rund 1.900 Stellen bis 2029 vorsieht. Dieser Schritt soll jedoch sozialverträglich erfolgen, betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2030 ausgeschlossen.
Mehr Vielfalt statt reiner Elektrifizierung
Mit der Rückkehr zum Verbrennungsmotor und einer breiteren Strategie in Richtung Hybridantriebe setzt Porsche auf eine diversifizierte Zukunft. Der geplante SUV wird ein zentraler Bestandteil dieser neuen Ausrichtung sein. Trotz der aktuellen Herausforderungen rechnet Porsche für 2025 mit einem stabilen Umsatz von rund 40 Milliarden Euro. Allerdings wird die operative Umsatzrendite voraussichtlich von 14-15 Prozent auf 10-12 Prozent sinken.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Porsche mit dieser Strategie den Kundenwünschen gerecht wird und die Balance zwischen Elektrifizierung und klassischen Antrieben findet.
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