Die Kaffeeliebhaber in Deutschland könnten bald weniger Kaffee haben. Grund dafür ist eine neue Regelung der Europäischen Union, die ab 2025 in Kraft tritt. Der Deutsche Kaffeeverband warnt vor einer möglichen Unterversorgung. Die EU-Kommission widerspricht dieser Warnung. Sie sagt, es gebe keine Beweise dafür, dass die Verordnung zu höheren Lebensmittelpreisen führen würde (wiwo: 11.03.24).
Kaffee-Mangel droht: EU-Regelung spaltet die Gemüter
Die Debatte über die potenziellen Auswirkungen der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten spaltet die Meinungen. Während der Deutsche Kaffeeverband und einige große Kaffeehersteller vor einer unmittelbaren Bedrohung der Kaffeeversorgung warnen, argumentiert die EU-Kommission, dass die Regelung keine signifikanten Preiserhöhungen nach sich ziehen werde.
Sorge um Existenz von Kaffeebauern
Die Diskussion über die EU-Verordnung berührt auch existenzielle Fragen für Kaffeebauern weltweit. Holger Preibisch, Geschäftsführer des Kaffeeverbands, fordert eine Verschiebung der Regelung und warnt davor, dass Millionen von Kaffeebauern in ihrer Existenz bedroht sein könnten.
EU-Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten
Die umstrittene EU-Regelung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass keine Wälder für die Herstellung von Produkten wie Kaffeebohnen gerodet werden. Unternehmen müssen erklären, dass sie diese Vorschrift einhalten, sonst drohen hohe Strafen. Doch die Umsetzung gestaltet sich als Herausforderung, insbesondere im Hinblick auf die Rückverfolgbarkeit von konventionellem Kaffee bis zur Farm.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die deutsche Kaffeebranche sieht Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Regelung. Besonders die Rückverfolgbarkeit von konventionellem Kaffee bis zur Farm stellt eine Herausforderung dar. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihr Produkt keine entwaldungsbezogenen Praktiken unterstützt.
Debatte über Kosten und Nutzen
Die EU-Kommission argumentiert, dass die Vorteile der Regelung die Kosten überwiegen. Sie betont auch, dass Kleinbauern unterstützt werden sollen. Doch viele Unternehmen und Verbände sind skeptisch und befürchten einen enormen bürokratischen Aufwand sowie Marktprobleme für Kleinbauern.
Politische Positionen zur Regelung
Einige Politiker zeigen Verständnis für die Industrie, sehen aber persönlich keinen unmittelbaren Kaffeemangel. Sie sind bereit, flexibel zu sein und pragmatische Lösungen zu finden. Doch die Debatte über die Umsetzung der Regelung und ihre potenziellen Auswirkungen auf den Kaffeemarkt ist noch nicht abgeschlossen.
Deutschland als großer Kaffeeimporteur
Deutschland importiert große Mengen Kaffee, hauptsächlich aus Brasilien und Vietnam. Die EU-Regelung betrifft nicht nur Kaffee, sondern auch andere Branchen wie die Süßwarenindustrie. Die Diskussion über die Auswirkungen der Regelung auf den Handel und die Verfügbarkeit von Kaffee wird weitergehen, während Unternehmen und Politiker nach Lösungen suchen.
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