Netzbetreiber fordern 14.000 Kilometer neue Höchstspannungsleitungen

Jetzt haben die deutschen Netzbetreiber erstmals den Bedarf an sogenannten Stromautobahnen, die zur Sicherstellung der Stromversorgung für die kommenden Jahrzehnte erforderlich sind, berechnet. Die meisten Höchstspannungsleitungen fehlen demnach von Norden nach Süden (Zeit: 24.03.23).


Deutlicher Ausbau der Höchstspannungsleitungen bis 2045 gefordert

Die Betreiber der Höchstspannungsleitungen in Deutschland haben einen Plan vorgestellt, der einen deutlichen Ausbau der Leitungen bis zum Jahr 2045 fordert. Laut den vier Übertragungsnetzbetreibern Amprion, TransnetBW, 50Hertz und Tennet beschreibt dieser Plan erstmals ein Stromnetz, das bis 2045 Klimaneutralität erreichen kann.

Höchstspannungsleitungen sollen ausgebaut werden. Über 14.000 Kilometer neue Trassen und Kosten von über 128 Milliarden Euro gefordert.
Höchstspannungsleitungen sollen ausgebaut werden. Über 14.000 Kilometer neue Trassen und Kosten von über 128 Milliarden Euro gefordert.

Die Betreiber der Stromautobahnen gehen davon aus, dass der jährliche Stromverbrauch in Deutschland bis 2045 auf über 1.000 Terawattstunden aufgrund des Verzichts auf Kohle, Öl und Erdgas ansteigen wird. Um diesen Bedarf zu decken, ist eine Verfünffachung der bereits installierten Leistung bei den erneuerbaren Energien bis 2045 erforderlich. Dies entspricht einem weiteren Zubau von auf rund 700 Gigawatt. Allerdings wird für die Integration dieser erneuerbaren Energien und einen sicheren Netzbetrieb weiterer Netzausbau benötigt.


Über 14.000 Kilometer neue Trassen und Kosten von über 128 Milliarden Euro

Laut dem Plan sind insgesamt 14.200 Kilometer neue Trassen vorgesehen. Davon entfalle gut 5.700 Kilometer an Land und knapp 8.500 Kilometer auf See. Die Übertragungsnetzbetreiber halten an Land unter anderem fünf neue Gleichstromverbindungen für notwendig, davon vier in Nord-Süd-Richtung und eine in West-Ost-Richtung. Die neuen Trassen sollen vorwiegend in bereits bestehende Trassen eingefügt werden. Die Übertragungsnetzbetreiber schätzen die Kosten für die neu identifizierten Projekte im Entwurf auf über 128 Milliarden Euro. Dabei wird knapp ein Drittel der Kosten für Leitungen an Land veranschlagt.

Das aktuelle Höchstspannungsnetz hat eine Länge von über 35.000 Kilometern. Davon waren Ende September 2022 knapp 12.000 Kilometer in Planung und im Bau. Die vier Unternehmen, die das Netz betreiben, sind 50Hertz im Nordosten, TransnetBW in Südwestdeutschland, Tennet im Norden und Südosten sowie Amprion in Westdeutschland.

Der Entwurf für den Ausbau des Stromnetzes steht nun zur Diskussion. Nach einem mehrstufigen Verfahren wird die Bundesnetzagentur als Aufsichtsbehörde Anfang 2024 eine Vorhabenliste an das Bundeswirtschaftsministerium übergeben. Diese Liste soll als Grundlage für eine Neufassung des Gesetzes dienen.

Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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