Mutmaßlich russische Drohnen über kritischer deutscher Infrastruktur zur Energieversorgung

In Schleswig-Holstein wurden Drohnensichtungen über einem großen Industriepark bekannt, die für erhebliche Beunruhigung sorgen. Der Verdacht liegt nahe, dass der ChemCoast Park Brunsbüttel, das größte Industriegebiet der Region, gezielt ausgespäht wurde. Besonders brisant ist dabei, dass die mutmaßlich russische Drohnen auch kritische Infrastruktur zur Energieversorgung, darunter ein Kernkraftwerk und ein LNG-Terminal überflogen. Die Staatsanwaltschaft Flensburg hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf Spionage mit möglichen Sabotageabsichten eingeleitet. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedrohung, der die Energieversorgung Deutschlands durch mutmaßlich feindliche Akteure ausgesetzt ist (bild: 22.08.24).


Geheimnisvolle Drohnen über Bundeswehr-Kasernen und Kraftwerken

Die Sorge um die Sicherheit in Deutschland wächst, insbesondere im Hinblick auf kritische Infrastruktur wie Kraftwerke, Pipelines und militärische Stützpunkte. Laut Berichten haben Drohnen mehr als 400 Mal Kasernen der Bundeswehr überflogen, was die Alarmbereitschaft der Sicherheitsbehörden weiter erhöht hat. Über dem ChemCoast Park Brunsbüttel sind mehrfach verdächtige Drohnen aufgetaucht. Nach ersten Einschätzungen könnten diese Drohnen russischer Herkunft sein.

Unbekannte Drohnen über ChemCoast Park Brunsbüttel und kritischer Infrastruktur zur Energieversorgung in Schleswig-Holstein gesichtet
Unbekannte Drohnen über ChemCoast Park Brunsbüttel und kritischer Infrastruktur zur Energieversorgung in Schleswig-Holstein gesichtet

Wie die „Bild“-Zeitung und der „Spiegel“ berichten, gab es seit dem 8. August vermehrt Drohnenaktivitäten über dem Gelände. Die örtliche Polizei und der Wachschutz konnten den verdächtigen Drohnen nicht folgen, da diese über große Entfernungen operieren und Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde erreichen. Experten vermuten, dass die Drohnen, möglicherweise vom Typ „Orlan-10“, von zivilen Schiffen in der Nordsee starteten. Diese haben eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern. Die Drohnen haben neben dem Industriepark auch ein Kernkraftwerk, ein LNG-Terminal und weitere Chemiebetriebe überflogen. Mehrfach sei dabei die Flugverbotszone über dem Kernkraftwerk missachtet worden.

Grünen-Experte warnt: Russische Drohnen könnten Deutschlands Sicherheit massiv bedrohen

Der Sicherheitsexperte der Grünen, Konstantin von Notz, äußerte sich besorgt über diese Vorfälle. Er betonte die Ernsthaftigkeit des Verdachts, dass russische Drohnen kritische Infrastruktur in Deutschland bedrohen könnten. Von Notz verwies auf die seit Monaten bestehenden Warnungen vor russischen Spionage- und Sabotageaktionen in Europa. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie Deutschland sich gegen solche Bedrohungen wappnen kann.

Erst kürzlich sorgte der Verdacht auf Sabotageakte gegen die Bundeswehr für Aufsehen. Experten, wie der ehemalige BND-Chef Gerhard Schindler, sehen darin eine bewusste Strategie Russlands im Rahmen der hybriden Kriegsführung. Schindler betonte, dass Russland im Falle einer Verschärfung der militärischen Lage nicht davor zurückschrecken würde, Sabotageakte in Deutschland durchzuführen.


Russische Drohnen im deutschen Luftraum: Neue Bedrohung für die Sicherheit der kritischen Infrastruktur

Diese Vorfälle verdeutlichen, wie sehr Drohnen zu einem zentralen Instrument moderner Spionage und Sabotage geworden sind. Mit ihrer Fähigkeit, große Distanzen zu überwinden und unbemerkt in sensible Bereiche einzudringen, stellen sie eine erhebliche Bedrohung dar. Die deutschen Sicherheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, geeignete Abwehrmaßnahmen zu entwickeln, um die kritische Infrastruktur des Landes zu schützen.

Insgesamt zeigen die jüngsten Entwicklungen, dass Deutschland zunehmend ins Visier russischer Spionage gerät. Die Drohnensichtungen in Schleswig-Holstein sind nur ein weiteres Beispiel dafür, wie ernst die Bedrohung durch hybride Kriegsführung genommen werden muss. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft werden zeigen, ob und in welchem Umfang russische Einheiten in diese Vorfälle verwickelt sind. Klar ist jedoch, dass die Sicherheitslage in Deutschland angesichts dieser Ereignisse neu bewertet werden muss.

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