Münchner Green City AG ist insolvent

Die Münchner Green City AG ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten und musste Ende Januar 2022 Insolvenz anmelden. Mehrheitsaktionär der Green City AG ist die Münchner Umweltorganisation „Green City e. V.“. Das Unternehmen hat sich auf Entwicklung, Bau und Betrieb von Windkraftanlagen, Solarprojekte und auch Wasserkraft zur Ökostromerzeugung spezialisiert. Das Unternehmen investierte auch in Windparks in Spanien, Frankreich und auch Italien.


Green City AG stellt Insolvenzantrag

In einer Presseerklärung teilt das Unternehmen mit, dass der Insolvenzantrag erforderlich geworden sei, da bereits weit fortgeschrittenen Gespräche mit Investoren nicht erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Erste Probleme zeichneten sich bereits im Dezember 2021 ab. Damals ging der Vorstand noch davon aus, dass man die AG noch durch ein Restrukturierungskonzept retten könnte. Mittlerweile mussten jetzt aber auch drei der circa 55 Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden.

Münchner Green City AG ist insolvent. Wieder einmal bangen viele Kleinanleger um ihr Geld bei einem grünen Investment
Münchner Green City AG ist insolvent. Wieder einmal bangen viele Kleinanleger um ihr Geld bei einem grünen Investment
Bild: H-stt, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Tochtergesellschaften der Green City AG gehen ebenfalls in Insolvenz

Die drei Gesellschaften, Kraftwerkspark II, Kraftwerkspark III und Solarimpuls I haben jetzt auch beim Amtsgericht München jeweils einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Offensichtlich können die Gesellschaften die Zinsen und Tilgungen nicht mehr bedienen. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) schreibt dazu: „Durch die Insolvenz sind bestehende Forderungen der Tochtergesellschaften gegen die Muttergesellschaft weitgehend wertlos geworden“.


Verzögerungen und Lieferengpässe führen zur Zahlungsunfähigkeit

Ursache für die Zahlungsunfähigkeit der Green City AG seien Verzögerungen bei geplanten Windparkanlagen und Solarprojekten, sowie Lieferschwierigkeiten von wichtigen Bauteilen. Dazu kam dann noch eine havarierte Windanlage des Herstellers Nordex in Nordrhein-Westfalen, worauf die Bauarbeiten an baugleichen Anlagen sicherheitshalber eingestellt wurden.

Kleinanleger fürchten um ihr Geld

Viele Kleinanleger bangen jetzt um ihr Geld. Dabei geht es um rund 120 Millionen Euro, die sie in Form von Darlehen oder börsennotierten Anleihen in die AG oder deren Tochtergesellschaften eingebracht haben. Ein Großteil davon dürfte wohl für immer verloren sein. Insbesondere die Anleger, die in nachrangige Anleihen investiert, könnten weitgehend leer ausgehen. Damit zeigt sich wieder einmal, wie riskant entsprechend grüne Investments sein können.


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