Mindestlohn steigt – Staat kassiert kräftig mit und treibt Preis-Spirale an

Die Erhöhung des Mindestlohns bringt dem Staat Milliarden – doch für viele Arbeitnehmer bleibt nur ein Bruchteil davon übrig. Preissteigerungen und Steuerlast verschärfen die Lage zusätzlich (bild: 01.07.25).


Steuerlast frisst Großteil der Lohnerhöhung

Ab Januar 2026 steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Für Vollzeitkräfte bedeutet das 186 Euro mehr Brutto im Monat. Doch unterm Strich bleiben davon nur 109 Euro netto – ein reales Plus von 6,8 Prozent. Grund dafür sind höhere Einkommensteuern (plus 37 Euro) und gestiegene Sozialabgaben (plus 40 Euro). Auch im Jahr darauf setzt sich das Muster fort: Ab 2027 steigt der Bruttolohn um 306 Euro, netto bleiben davon nur 178 Euro.

Der Mindestlohn steigt, doch der Staat kassiert kräftig mit - Inflation und neue Lohnforderungen gefährden Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit
Der Mindestlohn steigt, doch der Staat kassiert kräftig mit – Inflation und neue Lohnforderungen gefährden Kaufkraft und Wettbewerbsfähigkeit

Die Rechnung geht für viele nicht auf. Fast 40 Prozent des Lohnzuwachses fließen direkt in Staats- und Sozialkassen.

Mindestlohn setzt Kettenreaktion in Gang

Ein höherer Mindestlohn führt nicht nur bei Geringverdienern zu Anpassungen. Auch Fach- und Führungskräfte fordern mehr Geld, um den Lohnabstand zu wahren. Damit steigen die Steuerlasten weiter – vor allem durch die kalte Progression. Höhere Löhne führen auch zu steigenden Preisen in Produktion, Handel und Dienstleistungen.

Laut INSA rechnen 76 Prozent der Bürger mit einem neuen Teuerungsschub. Der Effekt: Trotz nominal höherer Einkommen bleibt die Kaufkraft stabil oder sinkt. Die nächste Lohnrunde steht schon bevor – und der Kreislauf beginnt erneut.

Staat profitiert – Unternehmen verlieren

Laut dem Institut IAB bescheren die Erhöhungen dem Staat jährliche Mehreinnahmen in Milliardenhöhe. Rund sechs Millionen Beschäftigte fallen unter die Mindestlohnregelung. Doch nur ein Teil dieser Beträge kommt bei den Menschen an. Steuerexperte Matthias Warneke vom Bund der Steuerzahler mahnt: „Nun ist es umso wichtiger, dass die versprochene Senkung der Einkommensteuer und der Abbau der kalten Progression zügig kommen.“

Ohne spürbare Entlastung zahlen Arbeitnehmer doppelt – durch höhere Abgaben und steigende Lebenshaltungskosten.


Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr

Die anhaltende Lohn-Preis-Spirale gefährdet auch die wirtschaftliche Stärke Deutschlands. Unternehmen kämpfen mit steigenden Lohnkosten, hohen Abgaben und wachsender Inflation. Ohne Kurskorrektur droht ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich.

Nur durch eine strukturelle Senkung von Steuern und Sozialabgaben lässt sich der Teufelskreis durchbrechen. Sonst droht der Mindestlohn zum Auslöser einer Dauerbelastung für Wirtschaft und Gesellschaft zu werden.

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