Milliarden Mehrkosten für Netzausbau

Die vier großen Netzbetreiber in Deutschland sehen einen Bedarf von 105 bis 115 Milliarden Euro zum Ausbau der Stromnetze bis zum Jahr 2035. Das Bundeswirtschaftsministerium plant für diesen Zeitraum jedoch lediglich nur einen Betrag von 17,3 Milliarden ein. Das Defizit, von fast 100 Milliarden für den Netzausbau, ist auf die Annahmen der Regierung, dass der Strombedarf in den nächsten 10 Jahren gegenüber 2020 nicht steigen wird, zurückzuführen.

Forscher zweifeln Annahmen der Regierung an

Mittlerweile haben aber bereits mehrere Forscher bei der Überprüfung des Regierungsberichts festgestellt, dass dies Annahme nicht zu halten sein wird. In dem entsprechenden Monitorbericht gehen die Forscher von mindestens 10% höherem Verbrauch gegenüber dem Jahr 2020 aus. Da bis 2038 alle verbliebenen Kohlekraftwerke abgeschaltet werden sollen, muss der Ausbau der erneuerbaren Energien dann mindestens auf 75% des Gesamtstrombedarfs erfolgen.

Milliarden Mehrkosten für Netzausbau. Stromtrassen von Norden nach Süden müssen massiv ausgebaut werden.

Weiterer Ausbau der alternativen Energien nur mit massivem Netzausbau möglich

Dies ist allerdings nur mit mit einem massiven Ausbau der Windkraftanlagen im Norden zu erreichen. Nur dort ist eine ausreichende Auslastung der Anlagen gegeben um die benötigten Strommengen produzieren zu können. Der im Norden erzeugte Strom wird aber zum aller größten Teil im energieintensiven Süden benötigt. Die dafür erforderliche Kapazität geben aber die aktuelle Stromtrassen nicht her. Schon heute leiten die Netzbetreiber einen Großteil des im Norden erzeugten Stroms über ausländische Netze in den Süden. Polen und Tschechien haben dies bereits 2012 unterbunden, da es in deren Stromnetze dadurch bereits zu massiven Störungen kam.

Das größte Problem dabei ist, dass die Windkraftanlagen über das gesamte Jahr gesehen nur etwas mehr als 20% ihrer Nennleistung erbringen. Um den gesamten Strombedarf mit solchen Anlagen decken zu können, muss man somit ungefähr fünfmal soviel Nennleistung installieren, als man eigentlich benötigt. Herrschen aber gute Wetterbedingungen erzeugen diese Windkraftanlagen wesentlich mehr Strom als man benötig. Dazu ist jedoch auch eine wesentlich größere Dimensionierung der Stromtrassen notwendig, als für den durchschnittlichen Bedarf erforderlich ist. Sicherheitshalber lasten Netzbetreiber die Haupttrassen nur zu maximal 50% der möglichen Kapazität aus. Nur so kann man sicherstellen, dass bei einem Ausfall einer Leitung, genügend Reserve vorhanden ist, um einen kompletten Zusammenbruch der Stromversorgung zu verhindern.

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Milliarden Mehrkosten für Netzausbau

Ein entsprechender Ausbau der Netze kostet natürlich richtig viel Geld. Und man muss sich nur einmal die zurückliegenden öffentlichen Bautätigkeiten anschauen. Ob der Berliner Flughafen oder Stuttgart 21, rückwirkend muss man feststellen, dass selbst das doppelte der ursprünglichen Planung nicht gereicht hat. Und das wird auch beim Ausbau der Stromnetze nicht anders sein. Die gesamten Kosten werden dann wieder auf den bereits höchsten Strompreis in der Welt umgelegt.

Netzaufbau in der verbleibenden Zeit kaum möglich

Das größte Problem ist aber die verbleibende Zeit. Obwohl wir von Jahr zu Jahr immer mehr Atom-und Kohlekraftwerke abschalten, kommt der Netzausbau aufgrund langwieriger Genehmigungsverfahren nicht voran. Bis zur Abarbeitung aller Einsprüche und Klagen vor Gericht vergehen Jahre, in denen praktisch nichts beim Ausbau passiert. Dadurch steuern wir geradezu auf eine Stromunterversorgung zu.

Bereiten Sie sich rechtzeitig vor. Denn mit jedem abgeschaltetem Atom-und Kohlekraftwerk steigt die Gefahr eines Blackouts im gesamten europäischen Stromnetz.

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Zuletzt aktualisiert am September 25, 2024 um 11:30 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
Zuletzt aktualisiert am Juli 11, 2024 um 16:06 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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