Die Grünen wollen bei der Mobilität weg vom Auto mit Verbrennungsmotor hin zu alternativen Fortbewegungs- und Transportmitteln wie Lastenfahrräder und E-Scooter. Hersteller entsprechender Gefährte werden teilweise vom Staat subventioniert, doch so richtig am Markt durchsetzen können sich diese nicht. Mit dem Elektroroller Hersteller e-bility und dem Verleiher von Lastenrädern Avocargo sind jetzt zwei Vorzeigeunternehmen aus dieser Branche insolvent.
E-Roller-Pionier e-bility insolvent – 75 Arbeitsplätze in Gefahr
Das einstige Vorzeigeunternehmen und der Vorreiter in der E-Roller-Industrie, e-bility aus Remagen, hat Insolvenz angemeldet. Laut dem SWR sind 75 Arbeitsplätze betroffen und die Jobs sind nur noch bis Ende März gesichert (SWR: 14.02.23).
E-bility, das bekannt ist für die Produktion von elektrischen Rollern, wurde 2010 von drei Brüdern gegründet. Das Unternehmen produzierte das Modell Kumpan in Remagen, Rheinland-Pfalz. Im Jahr 2017 erhielt das Start-up eine Förderung von rund 400.000 Euro vom Land. Laut SWR hat e-bility durchschnittlich 13 E-Scooter pro Tag produziert.
Im Jahr 2019 erweiterte e-bility seine Hauptmarke Kumpan um das Modell Scrooser, einen Carving E-Roller mit breiteren Reifen. Im Jahr 2018 wurde e-bility von dem italienischen Vespa-Hersteller Piaggio verklagt, weil das Unternehmen das Design von Vespa-Modellen kopiert haben soll. Der Rechtsstreit wurde im vergangenen Jahr zugunsten von e-bility entschieden und das Unternehmen durfte weiter produzieren.Im Jahr 2020 kam es zu einem Brand in der Produktionshalle von e-bility, der zur vollständigen Zerstörung der Halle führte. In der Zwischenzeit hatte das Unternehmen mit Lieferengpässen, steigenden Energiekosten und zuletzt mit weggebrochener Finanzierung zu kämpfen. E-bility hat am 10. Februar Insolvenz angemeldet.
Insolvenz bei Avocargo: Berliner Start-up für elektrische Lastenräder zahlungsunfähig
Das Berliner Start-up Avocargo, das elektrisch betriebene Lastenräder verkauft und vermietet, hat Insolvenz angemeldet (businessinsider: 06.02.23). Das Unternehmen konnte namhafte Kunden wie Amazon und DHL gewinnen, jedoch reichten die Einnahmen nicht aus, um die Kosten zu decken. Die Gründe hierfür sind laut dem Gründer Felix Winkler nicht nur die Pandemie, sondern auch Probleme, die bereits vor der Krise bestanden haben. Das genaue Ausmaß der Schulden ist nicht bekannt, jedoch wird vermutet, dass es sich um einen Millionenbetrag handelt. Das Insolvenzverfahren wurde eingeleitet, um die Forderungen der Gläubiger zu klären und das Unternehmen geordnet abzuwickeln.