Mit Blick auf die Forderung von US-Präsident Donald Trump, Europa solle mehr Flüssigerdgas (LNG) aus den USA kaufen, hat die Bundesregierung auf den bereits sehr hohen US-Anteil an den deutschen LNG-Importen verwiesen. 2024 stammten rund 90 Prozent der LNG-Einfuhren aus den USA, wie eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch sagte. Es komme also bereits „der ganz überwiegende Teil aus den USA“.
Darüber hinaus verwies die Sprecherin darauf, dass der Energiemarkt in Deutschland weitgehend liberalisiert sei, dass also „hier die Unternehmen die Verträge schließen und nicht der Staat“. Für handelspolitische Fragen sei zudem die EU-Kommission zuständig.
Diese hatte sich am Dienstag in Reaktion auf Trumps Forderung zurückhaltend gezeigt. „Wir wollen eine zu große Abhängigkeit von einem einzelnen Lieferanten vermeiden“, sagte eine Behördensprecherin in Brüssel. Noch bestehende russische Gaslieferungen sollen demnach nicht unmittelbar durch US-Flüssiggas (LNG) ersetzt werden.

Auch die Kommissionssprecherin betonte zudem, dass Brüssel selbst keine Verträge über den Import von Flüssiggas verhandle. Die Kommission könne deshalb auch nicht auf Trumps Forderung nach Importen im Umfang von 350 Milliarden Dollar eingehen. Sie kann aber die Nachfrage aus verschiedenen EU-Ländern über eine zu Beginn des Ukraine-Kriegs eingerichtete Plattform koordinieren.
Trump hatte am Montag vor Journalisten gefordert, die EU solle deutlich mehr Energie aus den USA importieren, um das vom US-Präsidenten kritisierte Handelsdefizit der USA gegenüber der EU aufzuheben. Ein Angebot aus Brüssel für eine Aufhebung aller gegenseitigen Zölle auf Industriegüter lehnte Trump hingegen ab.
AFP



