Der Einsatz von Influencern für Werbung ist längst keine Seltenheit mehr. Auf Plattformen wie Instagram sind Werbeposts für Mode, Reisen oder Kosmetik alltäglich. Doch aktuell sorgt eine andere Kampagne für Aufsehen. Das Wirtschaftsministerium unter der Leitung von Robert Habeck bezahlt Influencer, um für die Wärmepumpe zu werben (bild: 30.10.24). Auf Anfrage erklärt das Ministerium: „Das BMWK setzt auf diverse Kanäle, einschließlich Content Creators, um Informationspflichten wahrzunehmen.“
Steigendes Budget für Influencer-Marketing
Im Jahr 2024 plant das Ministerium über 60.000 Euro für Influencer ein. Das ist fast doppelt so viel wie im Vorjahr, als noch 35.700 Euro für eine Influencer-Kampagne zur Sicherung von Fachkräften vorgesehen waren.
Der aktuelle Etat umfasst 60.230 Euro und unterstützt damit vier Influencer, die über energetische Sanierung, Photovoltaik und vor allem über Wärmepumpen informieren sollen.
Werbung oder Information?
Der Einsatz von Influencern in der politischen Kommunikation stößt auf gemischte Reaktionen. Sie erreichen eine breite Masse, was ihre Attraktivität für Werbekampagnen erklärt. Doch die steuerfinanzierte Werbung für Regierungsprojekte bleibt umstritten. Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, sieht die Entwicklung kritisch. Er verweist darauf, dass politische Vorhaben durch Influencer schnell als besonders vorteilhaft dargestellt würden, oft ohne vollständige Transparenz.
Authentizität und Transparenz in der Kritik
Ein Punkt, der immer wieder diskutiert wird, ist die Transparenz. Zwar bezahlt das Wirtschaftsministerium Influencer, doch konkrete Zahlen bleiben oft unklar. Holznagel bemängelt den Umgang der Bundesregierung mit finanziellen Details solcher Kampagnen. Regelmäßig verweist die Regierung auf das Geschäftsgeheimnis und lässt viele Ausgaben im Dunkeln. Dadurch bleibe es der Öffentlichkeit häufig verborgen, wie die Honorare der Influencer finanziert werden und wieviel die einzelnen Social-Media-Plattformen erhalten.
Forderung nach Offenlegung der Kosten
Holznagel fordert klare Regeln für eine transparente Kostenstruktur, denn der Staat müsse genau angeben, welche Summen an einzelne Influencer oder Social-Media-Kanäle fließen. Das wäre notwendig, um Vertrauen zu schaffen und den Steuerzahlern Rechenschaft abzulegen.
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