Mazda stoppt Umbau auf grüne Energietechnik – Gas statt Ammoniak als Ersatz für Kohle

Der japanische Hersteller Mazda hat seine Energieversorgung neu justiert. Am Standort Hiroshima-Ujina bleibt der geplante Komplettumbau von Kohle auf Ammoniak aus. Stattdessen setzt Mazda auf Gas-Kraft-Wärme-Kopplung mit Stadtgas, das aus LNG gewonnen wird. Damit passt das Unternehmen seine Strategie der Energiewende den realen Bedingungen an (monoist.itmedia: 01.10.25)


Von Ammoniak zu etablierten Lösungen bei Mazda

Der Ausstieg aus der ursprünglichen Planung hängt mit der fehlenden Infrastruktur zusammen. Ammoniak verlangt einen längeren Vorlauf, während Gas durch vorhandene Netzwerke sofort genutzt werden kann. LNG steht kurzfristig bereit und erlaubt eine schnelle Umsetzung. So entsteht am Werk eine Anlage, die Strom und Wärme effizient kombiniert.

Mazda arbeitet bei der Umsetzung eng mit Kawasaki Heavy Industries zusammen. Das geplante System reduziert Emissionen deutlich und basiert auf „etablierter Stromerzeugungstechnologie“. Diese Lösung sichert Versorgung und eröffnet Perspektiven für spätere Innovationen.

Energiewende mit angepasster Strategie

Die Rückstellung der Ammoniak-Pläne bedeutet keinen Abschied von langfristigen Klimazielen. Mazda behält den möglichen Umstieg auf Wasserstoff im Blick. Die geplante Technik erlaubt eine spätere Anpassung und sichert zugleich die kurzfristige Energieversorgung mit Gas.

Noch 2023 stand die Ankündigung, das Kraftwerk ausschließlich mit Ammoniak zu betreiben, im Zentrum der Nachhaltigkeitsstrategie. Nun prägen wirtschaftliche Realitäten und die vorhandene Infrastruktur den Kurs. Die Energiewende zeigt sich hier als Prozess mit Etappen.

Technische und wirtschaftliche Argumente

Der Umstieg auf LNG verbessert die CO₂-Bilanz im Vergleich zu Kohle erheblich. Gas überzeugt durch höhere Effizienz, vor allem in der Kraft-Wärme-Kopplung. Damit senkt Mazda nicht nur Emissionen, sondern auch den Energieverbrauch am Standort Hiroshima.

Neben ökologischen Vorteilen sprechen ökonomische Faktoren für LNG. Da die Infrastruktur vorhanden ist, sinken Risiken und Kosten. Später lässt sich die Technik relativ leicht auf Wasserstoff erweitern. Mazda schafft so eine Brücke zwischen heutiger Versorgungssicherheit und künftiger Energiewende.


Signalwirkung über das Werk hinaus

Die Entscheidung in Hiroshima zeigt, dass Ammoniak derzeit in großem Maßstab noch Grenzen hat. Viele Unternehmen experimentieren mit neuen Technologien, doch Mazda setzt auf eine Kombination aus Verlässlichkeit und Anpassungsfähigkeit. Gas und LNG dienen als praktikable Zwischenlösung.

Dieser Kurs bedeutet keine Abkehr von der Energiewende. Mazda strukturiert den Wandel in Phasen, erzielt kurzfristige CO₂-Reduktionen und bleibt offen für künftige Innovationen. Damit signalisiert der Hersteller, dass Fortschritt auch mit pragmatischen Schritten gelingen kann.

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