Im Sauerland kam es zu einem unerwarteten Problem. Ein Hersteller lieferte für ein Windrad auf der Stöppel die falschen Rotorblätter. Diese Information bestätigte Felix Stratmann, Projektentwickler aus dem Planungsbüro Düser, gegenüber sauerlandkurier.de. Bereits zuvor hatten Bewohner aus Halberbracht, dem Ort, den die Schwertransporte auf ihrem Weg zum Windpark passieren, bemerkt, dass es sich um die falschen Rotorblätter handelt. Ursprünglich waren die Blätter für eine andere Baustelle bestimmt, befinden sich nun aber im Sauerland (sauerlandkurier: 15.08.24).
Verkehrschaos durch falsche Rotorblätter: Teurer Transport-Irrtum quer durch Deutschland
Das Vertauschen der Rotorblätter mag auf den ersten Blick nicht dramatisch erscheinen, aber es ist ein logistisch aufwendiger und kostspieliger Fehler. Die Rotorblätter wurden per Schwertransport aus Cuxhaven ins Sauerland gebracht. Aufgrund maroder Brücken im Land erfolgte der Transport über erhebliche Umwege. Die Wegstercke führte über Bremen, Hannover, Magdeburg, Nürnberg, Frankfurt, und schließlich über Landstraßen bis ins Sauerland.
Insgesamt drei Schwertransporte waren notwendig, um die jeweils 57 Meter langen Blätter quer durch Deutschland zu befördern. Dabei mussten Straßen gesperrt und Kreisverkehre temporär umgebaut werden, um die riesigen Rotorblätter zu transportieren.
Teure Panne: Falsche Rotorblätter ohne Frostschutz im Sauerland geliefert
Bevor das erste Rotorblatt vom Umladeplatz zur Stöppel transportiert werden sollte, wurde festgestellt, dass die gelieferten Blätter nicht den bestellten entsprachen. Ein entscheidendes Detail fehlte: Die Rotorblätter sollten mit einer Blattheizung ausgestattet sein, die verhindert, dass die Flügel bei Frost vereisen. Im Sauerland, wo tiefe Temperaturen keine Seltenheit sind, ist diese Funktion von großer Bedeutung. Die gelieferten Rotorblätter jedoch verfügen nicht über diese Heizung.
Trotz Lieferpanne: Nachrüstung der Rotorblätter rettet Windpark-Projekt im Sauerland
Glücklicherweise lassen sich die notwendigen Teile für die Blattheizung nachträglich montieren. Dies verhindert, dass die Rotorblätter erneut per Schwertransport ins Sauerland gebracht oder umgekehrt die korrekten Flügel an ihren eigentlichen Bestimmungsort geliefert werden müssen. Trotz des Fehlers bleibt der Zeitplan unverändert. Stratmann zeigte sich optimistisch, dass die Transporte zur Stöppel wie geplant ablaufen und die Nachrüstung der Heizung später erfolgt.
Windrad-Panne enthüllt: Wie kleine Logistikfehler zu großen Problemen führen
Solche Fehler, so erklärt Stratmann, sind in der Windkraftbranche nicht ungewöhnlich. Problematisch wird es jedoch, wenn die Teile zu groß für eine einfache Rücksendung sind. Dieser Vorfall zeigt die Komplexität und Herausforderungen, die mit der Logistik von Windrad-Komponenten verbunden sind. Der Vorfall konnte humorvoll genommen werden, doch er verdeutlicht auch, wie wichtig sorgfältige Planung und Kontrolle in der Logistikkette sind.
Mit der Nachrüstung der Blattheizung ist der Fauxpas zwar reparabel, doch für zukünftige Projekte bleibt die Lehre, dass in der Lieferkette keine Fehler passieren sollten. Der Vorfall im Sauerland erinnert daran, dass selbst kleine Unachtsamkeiten in der Logistik große Auswirkungen haben können.
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