Letzter deutsche Solarglas-Hersteller steht vor dem Aus

Die Glasmanufaktur Brandenburg, Deutschlands letzter Solarglas-Hersteller, steht vor dem Aus. Nur durch sofortige Unterstützungsmaßnahmen kann die Flachglasproduktion in Tschernitz fortgesetzt werden. Ein Brief von Borosil, dem Hauptaktionär, an führende Politiker macht die Dringlichkeit klar (spiegel: 27.02.24).


Alarmstufe Rot für Deutschlands letzten Solarglas-Hersteller: 300 Jobs hängen am seidenen Faden

Falls im März keine unterstützenden Maßnahmen beschlossen werden, droht dem Solarglas-Herstelletr die Schließung der Produktionsstätte in Tschernitz und damit das Aus für die GMB. Das Geschäft in Deutschland rentiert sich für GMB nicht. Tägliche Verluste zwingen möglicherweise zum Rückzug aus dem deutschen Markt.

Alarmstufe Rot für Glasmanufaktur Brandenburg, Deutschlands letztem Solarglas-Hersteller: 300 Jobs hängen am seidenen Faden
Bild: Tnemtsoni, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Christian Kern, Vorsitzender des Verwaltungsrates von Interfloat und ehemaliger österreichischer Bundeskanzler, betont die Bedeutung von GMB als größten Arbeitgeber in der Region. Die Schließung würde 300 Arbeitsplätze direkt gefährden.

Wirtschaftliche Herausforderungen und der Ruf nach politischem Umdenken

Kern hat bereits Ende letzten Jahres vor einer Wirtschaftskrise gewarnt, mit einem besonderen Fokus auf die Solarglasproduktion. Ein Dominoeffekt droht die europäische Industrie zu lähmen. Ein Hauptproblem sind die fehlenden Strafzölle gegen billige Importe aus Asien, die die lokale Industrie unter Druck setzen.

Der Mangel an politischem Willen, die Standortpolitik anzupassen, bedroht die gesamte Branche sowie Investitionen und Arbeitsplätze in der Lausitz. Trotz der Bereitschaft zu investieren, scheiterten Pläne an politischen Hürden.


Politische Reaktionen und die Zukunft der Solarglasproduktion

Die GMB, mehrheitlich im Besitz von Borosil Renewables aus Indien, gilt als Deutschlands letzter Solarglashersteller. Die Produktionskapazität könnte unter günstigen Bedingungen deutlich ausgebaut werden.

Während SPD und Grüne für die Erhaltung einer Basisproduktionskapazität durch Subventionen plädieren, lehnt die FDP diesen Weg ab. Ein vorgeschlagener Resilienzbonus im Solarpaket könnte die Nachfrage nach europäischen Solarprodukten steigern.

Die Situation fordert dringend politische Entscheidungen, um die heimische Solarglasindustrie zu retten und damit wichtige Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob und wie die Regierung eingreift, um eine wichtige Industrie für die Energiewende in Deutschland zu unterstützen.

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