Kubota-Standort Nieder-Roden – Diskussion um Verlagerung der Traktormontage nach Polen

Kubota denkt über eine Polen-Verlagerung nach, die die Traktormontage im hessischen Nieder-Roden betrifft. Der japanische Hersteller will damit den Kostendruck verringern und die Produktion günstiger gestalten. Rund 200 Arbeitsplätze hängen von dieser Entscheidung ab (topagrar: 08.09.25).


Befürchtungen um Arbeitsplätze

Die IG Metall spricht von einer Gefahr für den gesamten Standort. Nach ihren Einschätzungen könnten nicht nur 100 Stellen, sondern alle Arbeitsplätze betroffen sein. Damit stünde ein kompletter Standortverlust im Raum. Kubota hält dagegen, dass diese Zahl nie kommuniziert wurde. Dennoch bleibt die Sorge groß, denn auch die Konzernleitung geht von einem Abbau aus.

Kubota plant die Verlagerung der Traktormontage von Nieder-Roden nach Polen - 100 Arbeitsplätze stehen wegen Kostendruck vor dem Aus
Kubota plant die Verlagerung der Traktormontage von Nieder-Roden nach Polen – 100 Arbeitsplätze stehen wegen Kostendruck vor dem Aus

Seit Ende 2024 schützt eine Betriebsvereinbarung die Beschäftigten. Doch dieser Vertrag läuft nur bis Februar 2026, was die Unsicherheit zusätzlich verstärkt. Viele Mitarbeiter fragen sich, wie es nach Ablauf dieser Frist weitergeht.

Kostenvorteile durch Polen-Verlagerung

Ein wesentlicher Faktor ist der Kostendruck. Nach offiziellen Angaben lassen sich durch die Polen-Verlagerung rund 3,5 Millionen Euro einsparen. Niedrigere Löhne und geringere Energiekosten gelten als entscheidender Vorteil. Die Traktormontage im Nachbarland erscheint der Unternehmensführung deshalb als logischer Schritt.

Am 28. Mai folgte die Ankündigung, dass Montage, Logistik und Endkontrolle bis September 2026 nach Polen wechseln sollen. Diese Nachricht löste Warnstreiks aus, da die Beschäftigten mit harten Einschnitten rechnen.

Offizielle Haltung von Kubota

Trotz der Spekulationen über massive Einschnitte erklärt Kubota, dass Nieder-Roden nicht komplett aufgegeben wird. „Die genannten Zahlen entsprechen nicht den Fakten“, hieß es in der Offenbach Post. Ein vollständiger Rückzug aus Deutschland stehe demnach nicht im Raum.

Die Konzernleitung verweist darauf, dass die Entscheidung „seitens der europäischen Unternehmensführung“ getroffen wurde. Kostendruck und Marktumfeld gelten dabei als wichtigste Begründung. Für die Belegschaft bedeutet dies jedoch anhaltende Unsicherheit.


IG Metall reagiert

Die Gewerkschaft setzt auf Proteste und versucht mit Streiks, Druck aufzubauen. Arbeitsplätze sollen so lange wie möglich gesichert bleiben. Viele Beschäftigte sehen die Situation als Belastungsprobe, da die Zukunft der Traktormontage offen ist.

Auch die Region blickt gespannt auf die Entwicklungen. Der mögliche Verlust vieler Arbeitsplätze in Nieder-Roden könnte direkte wirtschaftliche Folgen haben.

Offene Zukunft für den Standort

Ob die Polen-Verlagerung nur Teile der Produktion betrifft oder doch den gesamten Standort, ist noch nicht entschieden. Klar ist jedoch, dass Kubota unter starkem Kostendruck steht. Jede Aussage der Konzernführung wird daher genau geprüft.

Die kommenden Monate zeigen, ob der Hersteller die Balance zwischen Einsparungen und Standorttreue hält. Sicher bleibt nur, dass die Diskussion um die Traktormontage in Nieder-Roden noch lange anhält.

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