Krise der Innenstädte: 5000 Geschäfte vor dem Aus – HDE fordert sofortiges Handeln

Handelsunternehmen schlagen Alarm und prophezeien eine Krise in deutschen Innenstädten. Bis 2025 könnten 5000 Läden ihre Türen endgültig schließen. Die jüngste Insolvenz von Galeria trägt zu einer erhöhten Unsicherheit bei. Den Handelsverband Deutschland (HDE) treibt die Sorge um das soziale Überleben unserer Städte an. Konkrete Handlungen der Politik stehen ganz oben auf der Wunschliste (ntv: 23.04.24).


Alarmstufe Rot für Innenstädte: HDE fordert Gipfel gegen drohende Geisterstädte

Angesichts von Leerständen und einer allgemeinen Konsumflaute fordert der HDE dringend einen Gipfel zur Rettung der Innenstädte. „Wenn der Einzelhandel geht, stürzen ganze Innenstädte. Wenn die Menschen keinen Anlass mehr für einen Innenstadtbesuch haben, dann drohen Geisterstädte. Dies hat enorme Konsequenzen sowohl für die Wirtschaft, als auch das Lebens- und Heimatgefühl der Menschen und auch für die gesamte Gesellschaft“, erläuterte HDE-Präsident Alexander von Preen.

Alarmstufe Rot für Innenstädte: HDE fordert Gipfel gegen drohende Geisterstädte. 5000 Einzelhandelsgeschäfte vor dem Aus
Alarmstufe Rot für Innenstädte: HDE fordert Gipfel gegen drohende Geisterstädte. 5000 Einzelhandelsgeschäfte vor dem Aus

Die Anzahl der Geschäfte hat seit 2015 von 372.000 auf 311.000 abgenommen. Mindestens 70 der 92 Filialen von Galeria könnten in neuen Händen weitergeführt werden, doch die Schließung einzelner Standorte bleibt eine reale Gefahr, die das Umfeld beeinträchtigen könnte.

Innenstadt-Krise: HDE fordert mehr Engagement von Bundesministerien

Der HDE sieht die Hauptverantwortung für Innenstädte beim Bundesbauministerium. Doch auch das Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium müssen aktiv werden, so von Preen. Ein jährlicher Gipfel könnte die Koordination der verschiedenen Beteiligten verbessern und effektive Lösungen fördern.


Unterstützung für Neugründer essentiell

Um das Stadtbild zu beleben, fordert von Preen mehr Unterstützung für Gründer. „Wir müssen die Leerstände auch als Chance begreifen und Menschen ermutigen, ihr eigenes Geschäft in der Innenstadt zu eröffnen.“ Potenzielle Gründer könnten bis zu 60 Monate finanzielle Zuschüsse erhalten. Ansiedlungsmanager sollten aktiv Leerstände erfassen und potenzielle Nachmieter finden. Diese Initiativen könnten durch einen eigenen Haushaltstitel im Bundeshaushalt finanziert werden.

Der HDE setzt sich zudem für eine Innenstadt-Akademie ein, die als Plattform für Wissenstransfer dient. Das Ziel ist, Städte miteinander zu vernetzen und erfolgreiche Initiativen vorzustellen, um Lösungen aus der Krise zu entwickeln.

Diese Woche trifft sich die Handelsbranche in Berlin zum jährlichen Handelsimmobilienkongress. Als Ehrengast wird die Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Klara Geywitz, erwartet.

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