KiK vor drastischem Einschnitt – 400 Filialen stehen vor dem Aus

Dem Textildiscounter KiK droht eine massive Schrumpfung seines Filialnetzes. Nach aktuellen Branchenberichten könnten bis zu 400 Standorte schließen. Damit steht jede sechste Filiale vor dem Aus, und mehrere tausend Beschäftigte bangen um ihre Zukunft. Die drohenden Filialschließungen treffen den Konzern in einer ohnehin schwierigen Phase der Modebranche.


Unsichere Perspektive für KiK und Beschäftigte

Bis zu 400 der 2.400 Filialen von KiK könnten in den kommenden Jahren verschwinden. Diese Filialschließungen würden für tausende Mitarbeiter einen möglichen Jobverlust bedeuten. Gerade in kleineren Städten, wo der Textildiscounter oft einer der wenigen Anbieter ist, entstünden spürbare Versorgungslücken.

KiK drohen 400 Filialschließungen. Der Textildiscounter kämpft mit Jobverlust, Umbauplänen und Unsicherheit in der Modebranche
KiK drohen 400 Filialschließungen. Der Textildiscounter kämpft mit Jobverlust, Umbauplänen und Unsicherheit in der Modebranche

Das Unternehmen betont, die endgültige Zahl stehe noch nicht fest. „In welchem Umfang es im Kontext unserer Anpassungen zu einer Bereinigung unseres Filialportfolios kommt, ist Teil unserer sorgfältigen Analysen“, hieß es gegenüber der dpa. Klar ist jedoch, dass unwirtschaftliche Märkte besonders stark unter Druck stehen.

Strategische Neuausrichtung bis 2028

Parallel zu drohenden Filialschließungen setzt KiK auf Investitionen in bestehende Märkte. Nach Angaben der Geschäftsführung sollen bis 2028 alle Filialen mit einem neuen Konzept modernisiert werden. Damit will der Textildiscounter das Einkaufserlebnis verbessern und sich in der Modebranche stärker positionieren.

Für Angestellte kündigt das Unternehmen alternative Einsatzmöglichkeiten innerhalb der Firma an. Ob sich diese Versprechen tatsächlich umsetzen lassen, bleibt fraglich. Dennoch präsentiert sich die Geschäftsführung nach außen als stabil und zukunftsorientiert.

Rückzug an der Unternehmensspitze

Neben den strukturellen Einschnitten kommt es auch in der Führungsebene zu Veränderungen. Patrick Zahn, elf Jahre lang CEO, legte Anfang September sein Amt nieder. Er erklärte seinen Rücktritt als bewusste Entscheidung, um den Umbau von KiK mit neuen Impulsen zu unterstützen.

Ein Nachfolger steht bislang nicht fest. Laut Handelsblatt lag der Bruch in unterschiedlichen Auffassungen mit Eigentümer Christian Haub über den Umgang mit Umsatzrückgängen im ersten Halbjahr. Die Uneinigkeit führte schließlich zu Zahns Abschied.


Weitere Abgänge im Management

Auch Chief Operating Officer Dirk Ankenbrand verließ das Unternehmen kurz zuvor. Offiziell handelte es sich um persönliche Gründe, doch der enge zeitliche Zusammenhang verstärkt Zweifel an der Stabilität der Unternehmensführung. Der Textildiscounter muss somit gleich mehrere Baustellen parallel bewältigen.

Während die Konkurrenz in der Modebranche ebenfalls kämpft, lasten auf KiK gleichzeitig hohe Erwartungen. Zwischen Sparzwang, Modernisierung und drohendem Jobverlust für tausende Mitarbeiter steht das Unternehmen vor einem Balanceakt.

Ausblick auf eine schwierige Zukunft

Die nächsten Jahre entscheiden über die Zukunft von KiK. 400 mögliche Filialschließungen, fehlende Kontinuität im Management und ein schwaches Marktumfeld machen den Weg steinig. Trotz öffentlicher Zuversicht bleibt offen, ob die Modernisierung bis 2028 gelingt.

Für viele Beschäftigte bedeutet die Lage vor allem Angst vor Jobverlust. Kunden wiederum blicken auf ein unruhiges Bild in der Modebranche, während die gesamte Branche aufmerksam verfolgt, wie der Textildiscounter seine Strategie anpasst.

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