Kein Wasserstoff für Wasserstoff-Müllautos in Duisburg und Bielefeld

Duisburg verliert zum Jahresende die einzigen Wasserstoff-Tankstelle und damit jede Chance die Wasserstoff-Müllautos zu betanken. Die Ruhrstadt bleibt mit der Schließung der einzigen Wasserstoff-Tankstelle komplett von der lokalen Versorgung abgeschnitten (bild: 03.12.25). Auch Bielefeld kämpft verzweifelt um Stabilität, denn dort bricht die Wasserstoffinfrastruktur ebenfalls ein, sodass die Abfallflotte die Einsätze der Wasserstoff-Müllautos kaum noch halten kann (westfalen-blatt: 25.11.25).


Duisburg verliert seine einzige Tankstelle

Die einzige Wasserstofftankstelle in Duisburg im Stadtteil Kaßlerfeld geht vom Netz und lässt die Brennstoffzellenfahrzeuge ohne direkten Zugang zurück. Dadurch entsteht ein massives Tankchaos, denn die Müllfahrzeugflotte muss mit leerem Tank nach Düsseldorf oder Herten ausweichen. Diese langen Wege ziehen Zeit und Treibstoff ab und schaffen eine kritische Versorgungslücke, die kein städtischer Betrieb dauerhaft stemmen kann. Die Ruhrstadt rutscht damit in eine Situation, in der moderne Technik vorhanden ist, aber jeder Tropfen Wasserstoff fehlt.

Duisburg und Bielefeld kämpft mit ausfallender Wasserstoffversorgung - Müllfahrzeuge verlieren Zugang zu Treibstoff
Duisburg und Bielefeld kämpft mit ausfallender Wasserstoffversorgung – Müllfahrzeuge verlieren Zugang zu Treibstoff

Auch die interne Planung gerät ins Wanken, da die Müllabfuhr ohne lokale Betankung an Grenzen stößt. Die Fahrten zu entfernten Stationen erzeugen zusätzliche Belastungen, während die Arbeitsabläufe im Tagesgeschäft immer unzuverlässiger laufen.

Bielefeld scheitert am eigenen Tankstellenprojekt

In Bielefeld platzt das geplante Tankstellenvorhaben, da sich ein Investor zurückzieht. Dadurch entstehen sofort Engpässe, denn die städtischen Wasserstoff-Müllautos benötigen eine verlässliche Betankung, die vor Ort nicht existiert. Das führt zu derselben Infrastrukturkrise, die auch Duisburg lahmlegt. Die Abfallfahrzeuge müssen auf Wasserstofftankstellen außerhalb der Stadt ausweichen, während das Netzproblem täglich neue Grenzen setzt.

Zudem besteht für die Müllfahrzeuge kein Zugang zu den Tankanlagen der Müllverbrennungsanlage, da diese Anlagen ausschließlich für andere Fahrzeuge genutzt werden. Dadurch fehlt den Abfallbetrieben eine interne Betankungsmöglichkeit, und die Abfallflotte rutscht in deutliche Einschränkungen. Parallel prüft Bielefeld batterieelektrische Alternativen, doch diese Technik deckt noch nicht jede Anforderung des täglichen Betriebs ab..

Probleme im gesamten Tanknetz treffen beide Städte

Eine nationale Welle an Schließungen beschädigt das ohnehin fragile Tanknetz zusätzlich. Viele Betreiber nehmen Stationen vom Markt, da sich die Anlagen nicht tragen, und dadurch verschärft sich das Netzproblem im ganzen Bundesgebiet. Für Städte wie Duisburg und Bielefeld bedeutet das, dass selbst entfernte Wasserstoffpunkte keine echte Sicherheit mehr bieten. Jede technische Störung führt sofort zu Ausfällen in der Abfallentsorgung, weil die Brennstoffzellenfahrzeuge ohne Wasserstoff schlicht stehen bleiben.

Auch die Routenplanung kollabiert zunehmend, denn ein einziger leerer Tank hebt den gesamten Ablauf aus den Angeln. Damit entsteht ein Druckfeld, das beide Kommunen zwingt, jeden Tag neue Notlösungen zu improvisieren.


Kommunale Müllbetriebe driften in die Sackgasse

Die tägliche Einsatzplanung zeigt, wie tief die Krise reicht. Ohne ausreichende Tankpunkte existiert kein zuverlässiger Rhythmus mehr, und die Müllfahrzeugflotte kämpft um jede funktionierende Tour. Besonders Duisburg verliert dadurch enorme Handlungsspielräume, da der Kern der Müllabfuhr auf Fahrzeugen basiert, die keinen Treibstoff erhalten. Die Infrastrukturkrise frisst jede Reserve auf und treibt Kosten wie Ausfallzeiten nach oben.

Solange kein Wasserstoff zur Verfügung steht und das Tankchaos anhält, stehen die Wasserstoff-Müllautos in beiden Städten am Rand des Stillstands. Die Lage zeigt mit brutaler Klarheit: Ohne gesicherten Wasserstoffzugang kippt jedes ambitionierte Konzept, und aus einer Zukunftsidee entsteht ein operativer Ausnahmezustand.

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