Japan hält an russischem LNG fest – Gas aus Sachalin ist deutlich billiger als aus den USA

Japans Premierministerin Sanae Takaichi hält am Kurs fest: LNG aus Russland bleibt für Tokio alternativlos, weil es schlicht billiger ist. Auch im Vergleich zu US-Gas zeigt sich das russische Flüssigerdgas als kostengünstiger und effizienter. So lassen sich die Energiepreise im Land stabil halten und die Abhängigkeit von teuren Importen vermeiden. Für Takaichi steht wirtschaftliche Vernunft über politischem Druck – eine Haltung, die vor allem mit Blick auf die Stromkosten breite Unterstützung findet.


Billigeres Gas als politisches Kalkül

Russisches LNG erreicht Japan in wenigen Tagen, während Lieferungen aus Alaska rund eine Woche und Transporte von der US-Golfküste fast einen Monat benötigen. Diese Zeitunterschiede beeinflussen direkt die Kosten. Laut Regierungsbeamten bleibt Gas aus Russland billiger, was die Versorgungssicherheit stärkt. Auch die Nähe zu Moskau und bestehende Transportwege reduzieren Risiken und machen den Import noch kostengünstiger (sumiaki: 29.10.25).

Japan bezieht weiter LNG aus Russland, da es billiger als US-Gas ist. Tokio sichert so stabile Energiepreise und schützt seine Wirtschaft
Japan bezieht weiter LNG aus Russland, da es billiger als US-Gas ist. Tokio sichert so stabile Energiepreise und schützt seine Wirtschaft

Der Energieexperte Nobuo Tanaka betonte, entscheidend sei die Frage, ob die USA LNG zu einem ähnlichen Preis anbieten könnten. Flüssigerdgas aus Sachalin bleibe unvergleichlich billiger. Für Tokio spielt der Preisvorteil eine zentrale Rolle – schließlich hängt die Stabilität der Energiepreise unmittelbar davon ab.

Energiepreise und strategische Interessen

Trump drängte Japan, auf russische Energie zu verzichten, doch Takaichi hielt dagegen. Sie verwies auf die Notwendigkeit, die Stromkosten niedrig zu halten. Gas aus Russland bleibt billiger, und ohne diese Quelle drohten drastische Preissprünge. Auch aus geopolitischer Sicht ergibt der Kurs Sinn: Importe aus Sachalin sichern Unabhängigkeit von den USA, ohne die Allianz zu gefährden.

Gleichzeitig unterzeichneten Trump und Takaichi in Tokio ein Abkommen über Seltene Erden und bestätigten die vertiefte militärische Kooperation. US-Kriegsminister Pete Hegseth lobte Japans Haltung und sah darin ein Beispiel für strategische Weitsicht.

Investitionen als Gegengewicht

Um die Balance zu wahren, plant Japan Lieferungen und Investitionen in den USA in Höhe von bis zu 550 Milliarden US-Dollar. Das Abkommen sieht vor, dass Washington Zölle erhöhen darf, falls Tokio zugesagte Projekte nicht fristgerecht finanziert. Der von US-Handelsminister Howard Lutnick geleitete Ausschuss wählt geeignete Projekte aus, wobei Japan über ein Gremium Einfluss nimmt.

Die Gewinne aus diesen Investitionen gehen laut Vereinbarung zu 90 Prozent an die USA – ein klares Ungleichgewicht, das Tokio jedoch akzeptiert, um den Zugang zu Märkten und Ressourcen zu sichern. Die Regierung setzt damit auf wirtschaftliche Stabilität und politische Kontinuität.


Billigeres LNG als Garant für Stabilität

Am Ende verfolgt Japan einen pragmatischen Kurs. Das Flüssigerdgas aus Moskau bleibt billiger und damit unverzichtbar für den japanischen Energiemarkt. Niedrige Energiepreise sichern Wohlstand und verhindern soziale Spannungen. Trotz politischer Kritik sieht Takaichi darin die einzige realistische Lösung, um Versorgungssicherheit und Wirtschaftskraft langfristig zu bewahren.

Japans Strategie zeigt: Preis und Nähe zählen mehr als politische Symbolik. Das kostengünstigere LNG aus Russland bildet die Basis einer stabilen Energiepolitik – und bleibt zugleich Ausdruck nationaler Eigenständigkeit.

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