Der US-Chipkonzern Intel hat beschlossen, den Bau seiner neuen Chipfabrik in Magdeburg vorerst zu verschieben, obwohl die Bundesregierung geplant hatte, das Projekt mit bis zu zehn Milliarden Euro an staatlichen Subventionen zu unterstützen. Ursprünglich sollte die Produktion dort bis 2024 anlaufen, doch nun rechnet das Unternehmen mit einer Verzögerung von etwa zwei Jahren. Diese Entscheidung fällt Intel aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten, insbesondere der Verluste im vergangenen Quartal, und eines umfassenden Sparprogramms nicht leicht (spiegel: 17.09.24).
Intel stoppt Megafabrik in Magdeburg: Milliardenprojekt vorerst auf Eis
Der US-Chipkonzern Intel hat beschlossen, den Bau seiner neuen Chipfabrik in Magdeburg vorerst zu verschieben. Geplant war, die Produktion dort bis 2024 aufzunehmen, doch nun rechnet das Unternehmen mit einer Verzögerung von etwa zwei Jahren. Diese Entscheidung trifft Intel nicht leichtfertig, denn das Unternehmen kämpft seit einiger Zeit mit wirtschaftlichen Problemen. Vor allem die Verluste im vergangenen Quartal und die damit verbundenen Sparmaßnahmen haben diesen Schritt erforderlich gemacht.
Seit Wochen kursierten Berichte darüber, dass Intel seine Investitionspläne in Höhe von 30 Milliarden Euro für das Werk in Magdeburg überdenkt. Nun steht fest, dass der Bau gestoppt wird. In Deutschland sorgt diese Nachricht für politischen Wirbel, insbesondere in der Ampelkoalition. Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck stehen dabei im Zentrum einer neuen Debatte über die Verwendung der vorgesehenen Fördermittel.
Politischer Streit um Subventionen
Die Bundesregierung hatte geplant, das Intel-Projekt mit bis zu zehn Milliarden Euro zu fördern, davon sollten bereits vier Milliarden in diesem Jahr fließen. Doch nach der Ankündigung des Baustopps stellt sich nun die Frage, was mit diesen Geldern geschehen soll. Finanzminister Lindner plädiert dafür, die nicht benötigten Mittel zur Stabilisierung des Bundeshaushalts zu verwenden. Seiner Meinung nach sei es verantwortungsvoll, diese Gelder zur Deckung offener Finanzlücken zu nutzen. In einem Statement auf X erklärte er: „Alle nicht für Intel benötigten Mittel müssten zur Reduzierung offener Finanzfragen im Bundeshaushalt reserviert werden. Alles andere wäre keine verantwortungsbewusste Politik.“
Wirtschaftsminister Habeck sieht das jedoch anders. Für ihn ist es entscheidend, die Mittel im Klima- und Transformationsfonds (KTF) zu belassen, um wichtige Klimaprojekte weiterhin zu finanzieren. Er argumentiert, dass diese Projekte, insbesondere im Hinblick auf die Energiewende, von großer Bedeutung für Deutschland sind. Das Umfeld seines Ministeriums teilte mit, dass die Gelder auf keinen Fall in den regulären Haushalt fließen dürfen. Dieser politische Konflikt könnte in den kommenden Wochen noch weiter eskalieren, da beide Ministerien unterschiedliche Prioritäten verfolgen.
Wirtschaftliche Lage bei Intel
Die Entscheidung, das Magdeburger Projekt zu verschieben, liegt vor allem in der wirtschaftlichen Situation von Intel begründet. Der Konzern musste im letzten Quartal einen Milliardenverlust verzeichnen und sieht auch für das kommende Jahr keine Besserung. Um den finanziellen Druck zu mindern, hat Intel ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt. Dies beinhaltet unter anderem den Abbau von rund 15.000 Arbeitsplätzen, was etwa 15 Prozent der Belegschaft entspricht. Konzernchef Pat Gelsinger kündigte zudem Einsparungen in Höhe von zehn Milliarden Dollar an, die bereits im kommenden Jahr greifen sollen.
Ein weiteres Projekt in Polen, das ebenfalls den Bau einer Chipfabrik vorsieht, wurde ebenfalls auf Eis gelegt. Gelsinger erklärte, dass Intel vorerst auf die Produktionsstätte in Irland setzen werde, die in naher Zukunft als das wichtigste europäische Zentrum für den Konzern fungieren soll. Diese Entscheidung, sowohl in Magdeburg als auch in Polen auf neue Investitionen zu verzichten, verdeutlicht die schwierige Lage des Unternehmens. Intel muss sich aktuell auf seine bestehenden Standorte konzentrieren und unnötige Kosten vermeiden.
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