Insolvenz eines Solarentwicklers: Deutschlands größte PV-Dachanlage auf der Kippe

Die Fellensiek Projektmanagement GmbH & Co. KG, ein Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien, musste Insolvenz anmelden. Besonders brisant ist, dass dieses Unternehmen einer der bedeutendsten Solarentwickler in Deutschland ist. In den letzten Jahren hat die Firma zahlreiche Solarprojekte erfolgreich umgesetzt. Nun steht sie vor einer ungewissen Zukunft, da sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist. Dies ist ein weiterer Schlag für die deutsche Wirtschaft, die seit einiger Zeit vermehrt von Insolvenzen betroffen ist. Zuletzt traf es unter anderem die traditionsreiche Papierfabrik Zanders und den bekannten Hersteller von Grillzubehör Weber-Stephen. Auch der Bratwursthersteller Böklunder musste im August Insolvenz anmelden (merkur: 08.09.24).


Insolvenz-Schock: Deutschlands größtes Solarprojekt droht zu scheitern – Millionenforderungen setzen Entwickler unter Druck

Die Fellensiek Projektmanagement GmbH & Co. KG (FPM Projektmanagement) aus Jever, ein erfahrener Entwickler im Bereich Solarenergie, befindet sich im vorläufigen Insolvenzverfahren. Diese Entwicklung wurde am 3. September publik, als das zuständige Amtsgericht Wilhelmshaven den Insolvenzverwalter Christian Kaufmann einsetzte. Die Schwierigkeiten des Unternehmens haben ihren Ursprung in Forderungen eines Investors, der eine Entschädigung in Millionenhöhe verlangt. Grund hierfür sind erhebliche Verzögerungen beim Bau eines der größten Solarprojekte in Deutschland, genannt 7 C Solarparken.

Deutschlands führender Solarentwickler in Insolvenz. Erhebliche Verzögerungen beim Bau eines der größten Solarprojekte in Deutschland
Deutschlands führender Solarentwickler in Insolvenz. Erhebliche Verzögerungen beim Bau eines der größten Solarprojekte in Deutschland
Bild: KI-generiert

Das Vorhaben sah den Bau einer gigantischen Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 20 MW vor, die auf dem Dach eines Unternehmens installiert werden sollte. Dieses Unternehmen hatte sein Dach an Fellensiek verpachtet. Ziel war es, dass die Solaranlage den größten Anteil an Strom von einer Dachanlage in Deutschland liefert. Doch aufgrund von Bauverzögerungen konnte die Anlage nicht wie geplant in Betrieb genommen werden. Dies hat zur Folge, dass der Investor, der auf die Stromerträge spekuliert hatte, nun seit Juli eine Entschädigung fordert. Diese ungeplanten Forderungen stürzten die FPM Projektmanagement in die Insolvenz.

Zukunft von Solarentwickler ungewiss: Investoren gesucht, um Großprojekte zu retten

Die Fellensiek Projektmanagement wurde im Jahr 2012 gegründet, ursprünglich mit dem Fokus auf die Entwicklung von Windenergieprojekten. In den letzten Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt jedoch zunehmend auf Photovoltaikanlagen, insbesondere auf Solaranlagen, die auf Dächern von Unternehmen installiert werden. Zusätzlich war das Unternehmen in der Region um Jever auch im Bereich Windenergie sowie in Immobilien- und Sozialprojekten tätig.

Nun steht das Unternehmen vor einer ungewissen Zukunft. Der Insolvenzverwalter Christian Kaufmann kündigte an, dass Gespräche mit potenziellen Investoren geführt werden. Ziel ist es, die laufenden Solarprojekte zu sichern und möglicherweise weiterzuführen. „Wir werden Verhandlungen mit Interessenten führen, die die PV-Projekte übernehmen möchten“, erklärte Kaufmann laut der Nordwest-Zeitung.


Solar-Riesenprojekt in Gefahr: Investoren gesucht, um Energiewende zu retten

Die geplante 7 C Solarparken-Anlage ist nicht das einzige Großprojekt der FPM. Das Unternehmen hatte bereits 2017 eine Gesellschaft in Spanien gegründet, um dort einen 50-MW-Solarpark zu realisieren. Auch dieses Projekt steht nun auf der Kippe. Ob und wie diese Projekte weitergeführt werden können, hängt maßgeblich von den laufenden Verhandlungen mit potenziellen Investoren ab.

Die Insolvenz der Fellensiek Projektmanagement zeigt erneut die Herausforderungen, vor denen die Solarbranche derzeit steht. Der Ausbau der erneuerbaren Energien gilt zwar als zentraler Bestandteil der deutschen Energiewende, doch immer wieder kommen Projekte ins Stocken. Vor allem finanzielle Risiken und unvorhergesehene Bauverzögerungen sind Faktoren, die Unternehmen in Schieflage bringen können. Die Zukunft des Unternehmens und seiner Projekte bleibt daher ungewiss, während die Verhandlungen im Hintergrund laufen.

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