In China verrotten Tausende neue Elektroautos auf Autofriedhöfen

In China sorgen Videoaufnahmen von riesigen Parkplätzen voller nahezu fabrikneuer E-Autos für Aufsehen. Die Fahrzeuge wurden jedoch nicht dort abgestellt, um auf ihre Besitzer zu warten, sondern wurden massenweise sich selbst überlassen, um zu verrotten. Ähnliche Bilder von chinesischen Autofriedhöfen haben bereits in französischen sozialen Netzwerken für Empörung gesorgt (Merkur: 18.06.23).


E-Auto-Skandal in China: Tausende fabrikneue Fahrzeuge verrotten auf Autofriedhöfen

Die Aufnahmen zeigen schockierende Szenen, auf denen Zehntausende E-Autos, alle vom Hersteller BYD aus dem Jahr 2021, auf einer einzigen Fläche stehen. Laut dem Ersteller des Videos haben die meisten dieser Fahrzeuge weniger als 31 Meilen (ca. 50 km) auf dem Tacho.

Chinas E-Auto-Boom entpuppt sich als Fassade: Fake-Verkäufe und Autofriedhöfe: Tausende fabrikneue Fahrzeuge verrotten auf Autofriedhöfen.
Chinas E-Auto-Boom entpuppt sich als Fassade: Fake-Verkäufe und Autofriedhöfe: Tausende fabrikneue Fahrzeuge verrotten auf Autofriedhöfen. Bild: © serpentza/youtube

Bei genauer Betrachtung fällt auf, dass die Sitze der Autos mit Plastikfolie überzogen sind. Zudem ist es merkwürdig, dass alle Fahrzeuge ein Kennzeichen haben und somit offiziell registriert sind. Doch warum verrotten diese neuen Autos, anstatt auf den Straßen zu fahren? Offenbar versucht China, damit seine Statistiken etwas aufzubessern.


Chinas E-Auto-Boom entpuppt sich als Fassade: Fake-Verkäufe und Autofriedhöfe

China hat in den letzten Jahren im Bereich der E-Mobilität enorme Fortschritte gemacht und zählt nun zu den Ländern mit den meisten verkauften E-Autos. Die offiziellen Verkaufszahlen Chinas beinhalten auch die Massen von ungenutzten E-Autos, die auf den riesigen Autofriedhöfen zu sehen sind.

Chinas E-Auto-Boom entpuppt sich als Fassade: Fake-Verkäufe und Autofriedhöfe: Tausende fabrikneue Fahrzeuge verrotten auf Autofriedhöfen.

Um die Vorgaben der Regierung zu erfüllen, melden Autohersteller wie BYD die Fahrzeuge als verkauft, obwohl sie tatsächlich niemals an echte Kunden abgegeben wurden. Diese Scheinverkäufe werden in die Statistiken aufgenommen. Die „verkauften“ Fahrzeuge landen dann ungenutzt auf den Friedhöfen.

Mobilitäts-Irrsinn: E-Autos, Fahrräder und Carsharing enden als Müllberge – Umwelt in Gefahr

Das Problem betrifft nicht nur E-Autos, sondern wurde auch bei anderen Mobilitätskonzepten beobachtet. So gab es einen Fahrrad-Boom, bei dem tausende Fahrräder für das Bike Sharing produziert wurden, obwohl die Bevölkerung sie nicht nutzte. Diese Fahrräder landeten ebenfalls auf riesigen Müllhalden. Später wurde der Trend zum Carsharing mit E-Autos, doch auch hier tauchten bald Autofriedhöfe mit Hunderttausenden von ungenutzten Fahrzeugen auf.

Diese Praktiken haben drastische Auswirkungen auf die Umwelt. Die Herstellung von E-Auto-Batterien erfordert den Abbau von Materialien wie Lithium, oft unter schlechten Arbeitsbedingungen. Die enorme Menge an unnötig produzierten E-Autos hat verheerende Folgen für die Umwelt.

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