USA und Europa beraten über einen Importstopp für Öl aus Russland. Dies trieb die Ölpreise auf den höchsten Stand seit 2008. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zum Wochenauftakt bereits 139,13 Dollar. Damit lag der Preis bereits sehr nahe am Rekordniveaus vom Sommer 2008. Damals kostete ein Barrel fast 150 Dollar.
OPEC will Fördermengen nicht erhöhen, um Ölpreis zu stützen
Dazu kommt, dass sich das OPEC-Kartell weigert, die Fördermengen zu erhöhen. Einer entsprechenden Anfrage der USA wurde von Saudi-Arabien eine Absage erteilt. Damit stellt sich das Öl-Kartell auf die Seite Russlands.
Öl hat sich bereits um zwei Drittel verteuert
Rohöl hat sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine bereits um mehr als ein Drittel und seit Jahresbeginn um zwei Drittel verteuert. Das trifft auch auf die Sorte WTI zu, die zur Zeit 128 Dollar pro Barrel kostet und damit nur noch 2 Dollar unter dem Rekord von 2008 liegt.
USA drängt Europa zu Importstopp
Die US-Regierung drängt jetzt die Europäer, über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland nachzudenken. „Wir sprechen jetzt mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten, um auf koordinierte Weise die Aussicht auf ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl zu prüfen“, sagte US-Außenminister Blinken am Wochenende,
Unterstützt wird die Forderung der Amerikaner auch durch den CDU-Außenpolitiker. Norbert Röttgen. Auch Röttgen fordert einen Stopp der Energieimporte aus Russland. „Wir müssen alles, was in unserer Macht steht, tun, um die Ukrainer in ihrem Kampf gegen Putin und für die Freiheit zu unterstützen“, sagt Röttgen im Tagesspiegel.
Röttgen unterstützt Forderungen der Amerikaner
Damit stellt sich Röttgen allerdings auch gegen seinen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz. Merz sagte noch am Wochenende: „Wir erwägen im Augenblick eine Verschärfung der Sanktionen Richtung Verzicht unsererseits auf Energielieferungen aus Russland nicht. Aber wir sind offen, wenn sich dieser Krieg fortsetzt, wenn auch die Grausamkeiten an der Zivilbevölkerung sich fortsetzen sollten, dass wir dann auch zu diesem Mittel greifen müssten“, sagte Merz noch am Wochenende.
Nächster Preisanstieg vorprogrammiert
Deutschland bezieht allerdings noch 35 Prozent seines Ölbedarfs aus Russland. Sollten diese Lieferungen gestoppt werden, wird es unweigerlich zu einer weiteren Steigerung der Kosten für Kraftstoffe und Heizöl kommen. Indirekt wird sich das auch auf die gesamten Lebenshaltungskosten auswirken. Damit dürfte auch die Inflation weiter steigen.