Hacker greifen deutsche Windkraftanlagen an

Der europäische Windenergiesektor wird gerade mit einer Welle von Hackerangriffen konfrontiert. Drei in Deutschland ansässige Windenergieunternehmen sind seit der russischen Invasion in der Ukraine das Ziel von Cyberangriffen. Dazu gehören die Unternehmen Nordex, die Deutsche Windtechnik und Enercon. Enercon war dabei indirekt betroffen, nachdem russische Hacker einen Kommunikations-Satelliten zeitweise lahmgelegt hatten. Dadurch wurde die Kommunikation zu 5800 Windkraftanlagen unterbrochen.


Drei Unternehmen in der Windbranche Ziele von Hackern

Durch die unterbrochene Satellitenverbindung konnten die Betreiber von Enercon-Windkraftanlagen vorübergehend nicht mehr auf die Steuerung ihrer Anlagen zugreifen. Die Anlagen produzierten zwar weiterhin Strom im Notbetrieb, eine Feinabstimmung war allerdings nicht mehr möglich. Dadurch konnten diese Anlagen längere Zeit auch nicht unter optimalen Bedingungen laufen. Bei der Deutschen Windtechnik haben die Hackerangriffe den Kontakt zu rund 2000 Anlagen unterbunden. Nordex hat es am härtesten getroffen, dort haben die Hacker die komplette IT-Infrastruktur lahmgelegt. Das Unternehmen musste die komplette IT herunterfahren und neu aufbauen.

Hacker greifen deutsche Windkraftanlagen an. Drei große Unternehmen in der Windbranche betroffen.
Hacker greifen deutsche Windkraftanlagen an. Drei große Unternehmen in der Windbranche betroffen.

Russische Hacker-Gruppen im Verdacht

Die angegriffenen Unternehmen haben die Hacks nicht öffentlich einer bestimmten kriminellen Gruppe oder einem bestimmten Land zugeschrieben. Russland hat konsequent bestritten, entsprechende Cyberangriffe veranlasst zu haben. Allerdings hat Conti, eine Ransomware-Gruppe, die ihre Unterstützung für die russische Regierung erklärt hat, sich für die Angriffe verantwortlich erklärt. Der Zeitpunkt der Angriffe deutet auf mögliche Verbindungen zu Unterstützern der russischen Invasion in der Ukraine hin, sagte Christoph Zipf, ein Sprecher von WindEurope, einer in Brüssel ansässigen Industriegruppe.


Hackerangriffe bei Windkraftanlagen prestigeträchtig und einfacher als auf Großkraftwerke

Die russische Hacker-Gruppe agieren vermutlich auf eigene Faust. Dabei verfolgt sie allerdings eine politische Agenda, indem sie, Russland im laufenden Konflikt in irgendeiner Form beizustehen versuchen. Dass sie dabei die Betreiber von Windkraft-Anlagen ins Visier nehmen, dürfte dabei kein Zufall sein. Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist ein erklärtes Ziel der deutschen Regierung und auch ein entsprechendes Prestigeobjekt. Damit will die Ampelregierung in erster Linie unabhängig von russischen Energieträgern werden. Für die Hacker ist ein Angriff, sowohl auf einzelne Anlagen, deren Hersteller oder Betreiber wesentlich einfacher umzusetzen, als auf Großkraftwerke.

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