Nach Bulgarien und Polen hat Russland auch die Gaslieferungen nach Finnland eingestellt, weil diese Länder nicht bereit waren die Lieferungen in Rubel zu bezahlen. Auch Deutschland verweigert die Zahlung in Rubel und somit droht auch dass die Lieferungen von heute auf morgen eingestellt werden. Wirtschaftsminister Habeck will, wenn dies eitreffen sollte die Gaskraftwerke abschalten um die Ressourcen zu schonen. Dafür sollen dann mehr Kohlekraftwerke aus der Reserve wieder ans Netz gehen.
Was passiert wenn Russland die Gaslieferungen einstellt
Noch liefert Russland Gas nach Deutschland, allerdings kann heute niemand sagen wie lange noch. Sich darauf verlassen dass dies auch so bleibt wäre aber leichtsinnig. Deshalb arbeitet das Wirtschaftsministerium an Lösungsansätzen für dieses Szenario. Eine Maßnahme im Falle eines Gas Stopps wurde jetzt über Insider bekannt. Die Einstellung der Verstromung von Gas. Stattdessen sollen bereits zur Abschaltung freigegebene Kraftwerke wieder Strom aus Öl, Braunkohle und Steinkohle erzeugen.
Gaskraftwerke sollen bei russischem Lieferstopp vom Netz gehen
Auch wenn es bisher gelungen ist den Anteil von russischem Gas auf 35 Prozent von zuvor 55 Prozent zu senken, wären die Auswirkungen eines Lieferstopps fatal. Die Industrie müsste große Teile der Produktion einstellen und im Winter würde das Gas nicht zum Heizen reichen. Deshalb sollen die Gaskraftwerke stillstehen. Habeck will durch eine entsprechende Verordnung die Betreiber von Steinkohleanlagen mit einer Kapazität von 4,3 Gigawatt und Ölkraftwerke mit 1,6 Gigawatt Kapazität verpflichten in diesem Falle zur Sicherung der Stromversorgung einzuspringen.
Zur Abschaltung freigegebene Kohlkraftwerke sollen betriebsbereit bleiben
Ab Herbst diesen Jahres und im Jahr 2023 gehen nach Plan der Bundesnetzagentur Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 2,6 Gigawatt vom Netz. Diese Kraftwerke sind durch die Verordnung jetzt verpflichtet, betriebsfähig zu sein und genügend Brennstoff für den Fall des Falles vorzuhalten. Im Ernstfall sollen sie von heute auf morgen einspringen können.
Reservekraftwerke sollen länger in der Sicherheitsreserve bleiben und schneller wieder betriebsbereit sein
Aber auch bereits abgeschaltete Braunkohlekraftwerke, die in der Sicherheitsreserve bereit stehen sollen länger als geplant in der Sicherheitsbereitschaft bleiben. Bei diesen Kraftwerken soll zusätzlich auch noch das Wiederhochfahren schneller erfolgen als die bisher vorgeschriebenen zehn Tage. Diese Maßnahme ermöglicht den Zugriff auf weitere 1,9 GW. Von der Verordnung betroffen sind insgesamt 21 Öl- und Kohlekraftwerke und fünf Braunkohlekraftwerken mit einer Gesamtleitung von 10 Gigawatt. Dem steht eine Reduzierung des Gasverbrauchs von ca. 10 Prozent durch die Abschaltung der Gaskraftwerke gegenüber.
Maßnahmen werden Strompreise noch weiter nach oben treiben
Kohlekraftwerke in Betrieb zu halten, dass sie von heute auf morgen Strom einspeisen können, ist allerdings eine sehr teure Angelegenheit. Denn diese Kraftwerke stehen unter Dampf und die Generatoren laufen auf voller Drehzahl, ohne Strom zu generieren, mit. Damit hat der Betreiber eines solchen Kraftwerks fast die gesamten Betriebskosten, aber keine Einnahmen. Die Kosten bekommt der Betreiber natürlich vergütet und das erfolgt wiederum über den Strompreis. Genauso bekommen die Betreiber beim Abschalten der Gaskraftwerke den Strom vergütet, den sie hätten erzeugen können, wenn sie nicht zur Abschaltung verpflichtet wären. Auch diese Kosten werden letztendlich auf den Strompreis umgelegt.
Klimaziele im Falle eines Lieferstopps nicht mehr erreichbar
Zur Erreichung der deutschen Klimaziele ist Habecks Strategie aber kontraproduktiv, diese sind schon ohne die Kohlekraftwerke schwer zu erreichen. Gerade dazu hat man ja die Gaskraftwerke gebaut. Eine Strategie die jetzt bereits nach einem halben Jahr gescheitert ist.