Grüne Logik – Gaspreise soll 2025 kräftig steigen, um zukünftige Kosten zu senken

Ab 2025 stehen Gaskunden vor einer möglichen finanziellen Mehrbelastung durch steigende Gaspreise, die nicht ohne Kritik bleibt. Der geplante Umbau hin zu klimafreundlicheren Heizsystemen wie Wärmepumpen geht schleppend voran, doch das Gasnetz bleibt. Wer weiterhin mit Gas heizt, könnte schon bald deutlich mehr zahlen müssen – ohne eine echte Alternative zu haben (berliner-zeitung: 04.09.24).


Warum Gaskunden ab 2025 trotz schleppendem Wärmepumpen-Ausbau höhere Gaspreise zahlen müssen

Robert Habecks Ziel von jährlich 500.000 neuen Wärmepumpen rückt in weite Ferne. 2023 waren es lediglich 350.000, und 2024 dürfte die Zahl noch weiter auf 200.000 sinken. Die große Frage: Warum sollen Gaskunden jetzt zusätzlich belastet werden, wenn der Umstieg auf neue Technologien so schleppend verläuft? Die wenigen verbleibenden Nutzer müssen ab 2025 höhere Netzentgelte tragen, obwohl sie ohnehin schon unter steigenden Energiepreisen leiden.

Bundesnetzagentur: Kosten auf viele verteilen oder ungerechte Belastung?

Die Bundesnetzagentur rechtfertigt ihre Pläne mit der Idee, die künftigen horrenden Gasnetzpreise schon jetzt schrittweise auf die Verbraucher zu verteilen. „Es ist notwendig, die Abschreibungsmodalitäten für die Gasnetzbetreiber zu flexibilisieren“, heißt es. Doch die Kritik daran ist nicht zu überhören: Wieso sollten die Gaskunden schon jetzt für eine Infrastruktur zahlen, die sie in wenigen Jahren vielleicht gar nicht mehr nutzen?

Erhöhung der Gaspreise ab 2025: Habeck plant 20 % Aufschlag auf Gasnetz-Umlage, um Verbraucher zukünftig vor noch höheren Kosten zu bewahren
Erhöhung der Gaspreise ab 2025: Habeck plant 20 % Aufschlag auf Gasnetz-Umlage, um Verbraucher zukünftig vor noch höheren Kosten zu bewahren

Der Plan, die Kosten bis spätestens 2045 abzuschreiben, bedeutet für die Gaskunden, dass sie bereits in den nächsten Jahren steigende Rechnungen sehen werden – und das nur, um die Gewinne der Netzbetreiber langfristig zu sichern. Der Schutz der Verbraucher scheint hier in den Hintergrund zu rücken. Obwohl die Preise verteilt werden sollen, bleibt unklar, wie gerecht diese Lastenverteilung wirklich ist. Viele sehen darin eine klare Benachteiligung derer, die keine Alternativen haben und gezwungen sind, weiter Gas zu nutzen.

Regionale Auswirkungen: Ein Beispiel aus Berlin und Brandenburg

In Regionen wie Berlin und Brandenburg deutet sich an, dass die Preise ebenfalls massiv steigen könnten. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg prüft derzeit, ob sie die schnelle Abschreibung ab dem 1. Januar 2025 nutzen will. Diese Entscheidung könnte für viele Verbraucher in der Region erhebliche Mehrkosten bedeuten. Ein Sprecher der NBB erklärt, dass dies der beste Weg sei, um die Kosten sozial verträglich zu verteilen. Doch wie sozial verträglich ist es wirklich, wenn die Preise für Menschen steigen, die ohnehin schon mit hohen Lebenshaltungskosten kämpfen?

Es wirkt, als ob die Netzbetreiber nur ihre eigene Bilanz im Blick haben, während die Verbraucher die Zeche zahlen. Die Kritik lautet: Es gibt kaum Bestrebungen, den Übergang zu alternativen Energien tatsächlich zu beschleunigen, während gleichzeitig die Kosten für das alte System drastisch steigen. Eine wirkliche Entlastung für die Verbraucher ist kaum zu erkennen.


Verbraucherzentrale: Scharfe Kritik an Mehrbelastungen durch höhere Gaspreise

Die Verbraucherzentrale zeigt sich alarmiert und fordert einen stärkeren Schutz für einkommensschwache Haushalte. Thomas Engelke vom Verbraucherzentrale Bundesverband betont: „Das ist für die Gaskunden keine gute Nachricht.“ Die steigenden Netzentgelte könnten die Gaspreise um bis zu zweieinhalb Prozent erhöhen. Dies mag zunächst gering erscheinen, doch für viele Haushalte, die ohnehin am Existenzminimum leben, ist jede zusätzliche Belastung ein Problem.

Härtefallregelungen sind bisher nicht ausreichend vorgesehen. Besonders ärgerlich ist, dass die Kosten für ein System, das immer weniger genutzt wird, weiterhin auf den Schultern der Verbraucher lasten. Es gibt klare Forderungen, dass der Staat hier stärker eingreifen muss, um die Menschen vor untragbaren Kosten zu schützen.

Die Situation zeigt deutlich, dass es weniger um den Schutz der Verbraucher und mehr um die Interessen der Gasnetzbetreiber geht. Der Staat scheint den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme nicht entschlossen genug voranzutreiben, und die Verbraucher zahlen dafür den Preis. Anstatt die Energiewende sozialverträglich zu gestalten, entsteht der Eindruck, dass die Lasten vor allem auf die Schultern derjenigen verteilt werden, die sich keine Alternativen leisten können.

Die geplanten Erhöhungen der Gasnetzentgelte werfen viele Fragen zur Fairness auf und belasten vor allem die Menschen, die ohnehin keine Wahl haben, während der Ausbau klimafreundlicher Alternativen weiter stockt.

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