Eine gewaltiger Wintereinbruch hat New Mexico und Colorado hart getroffen. Zehntausende Haushalte stehen aktuell ohne Strom da, da der Sturm mit dichtem Schneefall, eisigen Winden und extrem niedrigen Temperaturen über den Großteil des nördlichen New Mexico hinwegzog. Gouverneurin Michelle Lujan Grisham rief am Donnerstag den Notstand aus, um schnelle und umfassende Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen. Die anhaltende Kältewelle hat die Infrastruktur in weiten Teilen des Bundesstaates schwer belastet und erschwert den Alltag vieler Menschen (apnews: 08.11.24).
Herausforderungen durch schwere Schneefälle
In der Nacht und am frühen Morgen sorgte der Schneefall dafür, dass schwer beladene Baumäste auf Stromleitungen stürzten und so großflächige Stromausfälle verursachten. Von Albuquerque bis Santa Fe und darüber hinaus meldeten viele Haushalte Stromunterbrechungen. In Reaktion darauf mobilisierte das Energieunternehmen Public Service Co. of New Mexico Dutzende Reparaturteams, um die Schäden so schnell wie möglich zu beheben. Die Lage besserte sich im Laufe des Tages, als die Zahl der betroffenen Haushalte von 50.000 auf etwa 19.000 reduziert werden konnte. Dennoch bleibt die Herausforderung groß.
Jeff Buell, Sprecher des Energieunternehmens, erklärte: „Es ist ein beispielloser Sturm, da er so früh und so heftig kam, während die Bäume noch Laub trugen. Das Gewicht der Äste war dadurch viel schwerer als normal.“ Die Schneelast sorgte dafür, dass in Albuquerque hunderte Reparatureinsätze gleichzeitig nötig sind, wodurch sich die Wiederherstellung der Stromversorgung in die Länge zieht. Die Arbeit der Teams vor Ort bleibt mühsam, und mit weiterem Schneefall in der Vorhersage könnten erneut Stromausfälle auftreten.
Die Notstandserklärung der Gouverneurin schließt staatliche Hilfsgelder auf, die für Notfallmaßnahmen bereitgestellt werden. Ein Teil der Mittel geht an die Nationalgarde von New Mexico, die mit Schneeräumdiensten und der Freihaltung wichtiger Straßen betraut ist. Schulen in Santa Fe, Los Alamos und mehreren Gemeinden im Norden des Bundesstaates blieben geschlossen, während die Behörden die Bewohner dazu aufriefen, die Straßen so weit wie möglich zu meiden. Schneepflüge sind ununterbrochen im Einsatz, dennoch kam es zu so vielen Schneeverwehungen, dass wichtige Verkehrsadern wie die Interstate 25 nahe der Colorado-Grenze für beide Fahrtrichtungen gesperrt werden mussten.
Verheerende Auswirkungen auf Straßenverkehr und Infrastruktur
Der nationale Wetterdienst in Albuquerque sprach eine Blizzardwarnung für große Teile des Bundesstaates aus. Mehr als 100 Fahrzeuge steckten im Nordosten von New Mexico fest. Der Wintereinbruch brachte heftiges Schneetreiben und schlechte Sicht mit sich. Diese extremen Bedingungen erschwerten den Autofahrern die Fahrt erheblich. Experten sprachen deutliche Warnungen aus. Sie beschrieben die Straßenverhältnisse als „extrem gefährlich“. Der starke Wind wirbelte den Schneefall in dichten Wolken umher. Dadurch wurde die Sichtweite drastisch eingeschränkt. In Colorado kam es ebenfalls zu großen Verkehrsproblemen. Die Interstate 70, eine bedeutende Verkehrsroute durch die Eastern Plains, wurde komplett gesperrt.
Einwohner von Colorado und New Mexico bereiten sich darauf vor, dass dieser Schneesturm der stärkste seit Jahren werden könnte. Berichte über bereits mehr als 35 Zentimeter Schnee in einigen Gebieten unterstreichen die Schwere der Lage. Der nationale Wetterdienst registrierte in bestimmten Regionen Schneefälle von bis zu 5 Zentimetern pro Stunde. Dieser heftige Wintereinbruch machte die Arbeit der Räumdienste deutlich schwieriger. Tonja Goode Ross aus Corona entschied sich, die extremen Bedingungen von zu Hause aus zu beobachten. Sie wollte sich lieber in Sicherheit bringen, als sich ins Abenteuer zu stürzen. „Feuchtigkeit ist hier immer ein Segen, egal in welcher Form“, erklärte sie. Währenddessen saß sie in der verschneiten Landschaft und genoss eine Tasse heiße Schokolade. Der Anblick der winterlichen Kulisse wirkte friedlich, trotz der Herausforderungen, die der Schneefall mit sich brachte.
Das Winterwunderland, das sich über viele Regionen erstreckte, war zwar wunderschön anzusehen, hatte jedoch seine Schattenseiten. Die Wetterexperten warnten, dass in manchen Teilen bis zu 1,20 Meter Schnee fallen könnten, begleitet von Verwehungen, die sich auf über 1,80 Meter auftürmen. Solche Bedingungen könnten das Reisen für Tage unmöglich machen und erfordern höchste Vorsicht. In Albuquerque erlebte die Stadt mehr als 120 Verkehrsunfälle aufgrund der vereisten Straßen. Die Feuerwehr hatte über 100 Notfalleinsätze, viele davon betrafen umgestürzte Bäume und abgerissene Stromleitungen, die die Situation zusätzlich gefährlich machten.
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