Der größte deutsche Solarzellen-Hersteller, Meyer Burger, erwägt einen drastischen Schritt. Das Unternehmen plant die Verlagerung seiner Produktionsstätten in die Vereinigten Staaten. Diese Überlegung gründet auf den deutlich vorteilhafteren wirtschaftlichen Bedingungen, die in den USA herrschen. Dazu gehören insbesondere die Verfügbarkeit kostengünstiger Kredite und die niedrigen Energiepreise (welt: 01.12.23).
Dramatische Wendung: CEO befürchtet Verlagerung der Solarproduktion in die USA
Gunter Erfurt, der CEO von Meyer Burger, äußerte seine Besorgnis über die Möglichkeit, eine solche Entscheidung verkünden zu müssen. Für ihn persönlich wäre es eine schmerzliche und bedeutsame Niederlage. Meyer Burger ist derzeit in Bitterfeld, Sachsen-Anhalt, und in Freiberg, Sachsen, aktiv. Die europäische Solarindustrie steht schon seit geraumer Zeit unter starkem Wettbewerbsdruck aus China. Dies hat die Aussichten für die Branche zunehmend verdüstert.
Der Hintergrund für die Überlegungen zur Produktionsverlagerung nach Amerika ist die Diskussion über einen Sonder-Bonus. Dieser Bonus soll die europäische Solarindustrie fördern. Dieser Bonus könnte über die üblichen Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien hinausgehen, vorausgesetzt, es werden europäische Komponenten in der Produktion verwendet. Diese Idee wird derzeit im Deutschen Bundestag im Rahmen eines Solarpakets erörtert. Allerdings herrscht in der Koalition keine Einigkeit über diesen sogenannten Resilienz-Bonus. Während SPD und Grüne dafür plädieren, lehnt die FDP ihn ab.
Verlagerung der Produktion in die USA: Solarzellen-Hersteller Meyer Burger plant wegweisende Entscheidung
Bereits in der Vergangenheit hatte Meyer Burger angekündigt, seine Investitionen nicht in Deutschland, sondern in den USA zu tätigen. Der Konzern plant den Bau eines neuen Werks in Goodyear, Arizona. Ihr Ziel ist es, ab Ende 2024 Solarzellen mit der Aufschrift „Made in USA“ zu liefern. Diese Entscheidung wurde als Rückschlag für die deutschen Regierungen auf Bundes- und Landesebene betrachtet. Diese hatten große Hoffnungen in die Entwicklung erneuerbarer Energien in Deutschland gesetzt. Ursprünglich hatte Meyer Burger geplant, seinen Standort in Thalheim, Sachsen-Anhalt, auszubauen, doch dieses Projekt hat das Unternehmen vorerst auf Eis gelegt.
Insgesamt stehen die europäischen Solarunternehmen vor großen Herausforderungen. Die Überlegung von Meyer Burger, seine Produktionsstätten möglicherweise in die USA zu verlagern, unterstreicht die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Stärkung der Branche und zum Schutz von Arbeitsplätzen in Europa.
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