Getreidepreise auf Rekordhoch

Aufgrund des Kriegs in der Ukraine kommen die Getreideexporte am Schwarzen Meer nahezu zum Erliegen. Dadurch steigen die Getreidepreise, denn aufgrund der drohenden Verknappung kaufen Händler auf der ganzen Welt praktisch zu jedem Preis. Laut dem ukrainischen Landwirtschaftsminister Mykola Solsky hat die Ukraine in der Vergangenheit monatlich gut 5 Millionen Tonnen Getreide exportiert. Durch den Krieg waren es im gerade noch 200.000 Tonnen, das sind gerade noch 4 Prozent davon. Und es wird in den kommenden Monaten eher noch weniger.


Weizenpreis steigt über 400 Euro pro Tonne

Noch vor Ostern haben die Weizenpreise die Marke von über 400 Euro pro Tonne überstiegen. Die Getreidepreise werden in den kommenden Wochen nach Ansicht von Händlern noch weiter steigen. Doch nicht nur Weizen ist betroffen, sondern auch bei Mais, Gerste und Raps steigen die Preise massiv an. Nachdem sich erste Analysten wegen des Kriegs am Schwarzen Meer zu einem möglichen Getreidemangel geäußert haben, kaufen große Importeure zu fast jedem Preis.

Getreidepreise auf Rekordhoch. USA erwartet schlechteste Getreideernte seit 1996. Ukraine kann aufgrund des Kriegs nicht exportieren
Getreidepreise auf Rekordhoch. USA erwartet schlechteste Getreideernte seit 1996. Ukraine kann aufgrund des Kriegs nicht exportieren

Schlechte Wetterverhältnisse in USA und Südamerika treiben die Getreidepreise weiter

Am gesamten Weltmarkt stiegen die Getreidepreise steil an. In den USA haben die Maispreise den höchsten Stand seit 10 Jahren erreicht. Das liegt auch an den, für den Getreideanbau, ungünstigen Wetterverhältnissen in den USA und ganz Südamerika. Eine Missernte in diesen Regionen könnte in Verbindung mit den Ausfällen aus der Ukraine und Russland weltweit zu einem Versorgungsengpass führen.


USA erwartet schlechteste Getreideernte seit 1996

Das US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) berichtete, dass die Maisaussaat in den USA, aufgrund ungünstiger Witterungsverhältnisse, nach Ostern noch nicht einmal zu 4 % abgeschlossen sei und damit weit unter dem Fünfjahresdurchschnitt liege. Dazu kommt, dass sich in den USA nur 30 % der Winterweizenbestände in gutem Zustand befinden. In den USA befinden sich 69 Prozent der Weizenanbaufläche in Gebieten, die von einer großen Dürre betroffen war. Deshalb erwarten Analysten in den USA auch das schlechteste Ernteergebnis seit 1996.

Ukraine kann Getreide aufgrund blockierter Häfen nicht exportieren

In den ukrainischen Lagern liegen 20 Millionen Altgetreide, welches aufgrund der anhaltenden Kämpfe und Blockaden nicht exportiert werden kann. Damit entfallen den betroffenen Landwirten die Einnahmen zum Kauf von Saatgut und Dünger für die aktuelle Pflanzkampagne. Dazu steht die Ernte von Wintergetreide kurz bevor. In 3 Monaten kommen damit zusätzliche Mengen in die Lager, die sich aufgrund der blockierten Häfen nicht verkaufen lassen. Es ist so gut wie unmöglich, die anfallenden Mengen über den Landweg zu transportieren.


Internationale Währungsfonds warnt vor sehr gefährlichen Lage

Mittlerweile hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine globalen Wachstumsschätzungen für 2022 und 2023 gesenkt. Die durch den Krieg in der Ukraine gestiegenen Lebensmittel- und Energiepreise übt massiven Druck auf die fragilen Volkswirtschaften aus. Der IWF warnte die Regierungen der Welt bereits vor einer sehr gefährlichen Lage.

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