Die stetig steigende Gasspeicherumlage entwickelt sich zur Wachstumsbremse und existenziellen Bedrohung für energieintensive Unternehmen in Deutschland. Während Industriebetriebe in anderen EU-Staaten und weltweit nicht mit dieser Zusatzbelastung konfrontiert sind, geraten deutsche Firmen zunehmend ins Hintertreffen. Besonders betroffen sind Branchen wie Chemie, Papier, Glas, Keramik, Stahl und Metallverarbeitung (handelsblatt: 19.02.25).
Explodierende Umlagekosten
Als die Gasspeicherumlage im Oktober 2022 mit 0,59 Euro pro Megawattstunde eingeführt wurde, erschien sie vielen noch als überschaubar. Doch seitdem ist sie in mehreren Schritten auf 2,99 Euro pro Megawattstunde (ab Januar 2025) gestiegen – eine Steigerung um das Fünffache. Diese Belastung trifft vor allem energieintensive Unternehmen, die bereits jetzt mit massiv gestiegenen Energiekosten kämpfen.
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Die Konsequenzen sind dramatisch: Produktionskürzungen, Stilllegungen von Anlagen und Standortschließungen sind keine Einzelfälle mehr. Besonders betroffen ist der industrielle Mittelstand, der nicht auf internationale Standorte ausweichen kann. Während große Konzerne zumindest noch begrenzte Möglichkeiten zur internen Optimierung haben, bleiben kleinen und mittelständischen Unternehmen kaum Alternativen.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr
Die energieintensive Industrie steht im internationalen Wettbewerb und kann steigende Kosten nicht beliebig weitergeben. In anderen EU-Ländern oder globalen Märkten existiert eine solche Gasspeicherumlage nicht, was deutsche Unternehmen strukturell benachteiligt. Die Gefahr einer schleichenden Deindustrialisierung wächst, denn wenn die Produktionskosten hierzulande weiter steigen, werden Investitionen in Zukunft nicht mehr in Deutschland, sondern in günstigeren Ländern erfolgen.
Änderungen mit weitreichenden Folgen
Ab dem 1. Januar 2025 soll die Umlage nur noch auf SLP- und RLM-Mengen erhoben werden, was zu einer weiteren Kostensteigerung führen könnte. Die Verlagerung der finanziellen Last auf weniger Verbraucher könnte den Druck auf energieintensive Unternehmen zusätzlich erhöhen.
Fazit: Eine verfehlte Energiepolitik mit fatalen Folgen
Ohne Gegenmaßnahmen droht Deutschland den Rückhalt seiner energieintensiven Industrie zu verlieren. Das hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Folgen: Arbeitsplatzverluste, Steuerentfälle und eine sinkende Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene. Sollte die Politik nicht schnell gegensteuern, könnte die Gasspeicherumlage als ein entscheidender Faktor in die Geschichte eingehen – als das Todesurteil für Deutschlands industrielle Basis.
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