Die geplante Fregatte F-126 sollte die Marine stärken, doch stattdessen drohen ein Milliardengrab, zerbrochene Kooperationen mit der Damen-Werft und gravierende Fehler im Beschaffungswesen. Bereits fast zwei Milliarden Euro sind verloren, während die Kosten explodieren und die Schiffe in weiter Ferne liegen.
Gescheiterte Kooperation mit der Damen-Werft
Der Auftrag an die Damen-Werft galt als Symbol für europäische Zusammenarbeit. Am Ende brachte er massive Probleme. Konstruktionsdaten passten nicht zu deutschen Systemen, und Schnittstellen blockierten den Fortschritt. Auch Partnerwerften wie TKMS oder Lürssen gerieten in Konflikte.

Die Integration zentraler Systeme misslang immer wieder. Inkompatible Software verhinderte eine effektive Weiterbearbeitung. Damit entwickelte sich die Damen-Werft von erhofftem Partner zu einem Hindernis für das gesamte Projekt.
Milliarden im Stillstand – ein neues Milliardengrab
Nahezu zwei Milliarden Euro sind bereits gebunden, ohne dass die Marine eine einsatzfähige Fregatte erhält. Ein Abbruch könnte noch höhere Strafzahlungen nach sich ziehen, ein Fortführen droht in einem noch größeren Milliardengrab zu enden.
Das Beschaffungswesen reagierte zögerlich und hielt an der Partnerschaft fest, obwohl die Probleme offenkundig waren. So gingen weitere Gelder in Vorarbeiten verloren, während die Marine dringend neue Einheiten benötigt.
Beschaffungswesen ohne klare Steuerung
Die Hauptverantwortung liegt beim deutschen Beschaffungswesen. Statt einheitlicher Standards entstand ein Flickwerk aus juristischen Absicherungen und politischen Symbolentscheidungen. Anreize für echte Kooperation fehlten völlig.
Dadurch zerbrach die Zusammenarbeit mit der Damen-Werft endgültig. Experten betonen, dass schon einfache Vorgaben für Software und Prozesse viele Probleme hätten verhindern können.
Deutsche Werften als Notlösung
Inzwischen übernehmen deutsche Werften wie TKMS und NVL die Führung. Damit liegt die Verantwortung wieder im Inland, doch der Rückstand ist erheblich. Große Teile der bisherigen Arbeiten der Damen-Werft lassen sich kaum nutzen.
Als Zwischenlösung diskutiert die Politik kleinere MEKO-200-Einheiten. Diese Fregatten könnten schneller verfügbar sein, gleichen aber weder die Kostenexplosion noch die strukturellen Defizite des Beschaffungswesens aus.
Marine zwischen Reform und Stillstand
Die Fregatte F-126 zeigt, wie internationale Kooperation in einem desorganisierten Beschaffungswesen scheitern kann. Die Marine sitzt auf einem Milliardengrab, während die Damen-Werft aus dem Projekt gedrängt wird und deutsche Werften die Last tragen müssen.
Nur eine radikale Reform des Beschaffungswesens verhindert, dass künftige Projekte ähnliche Fehlentwicklungen erleben. Andernfalls droht die Marine trotz Milliardeninvestitionen weiter geschwächt zu bleiben.
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