Die französische Regierung hat die Electricite de France SA unter Druck gesetzt 32 Kernreaktoren innerhalb weniger Monate wieder in Betrieb zu nehmen. Um das zu erreichen, hat die Regierung Unternehmen und Haushalte erneut aufgefordert, ihren Energieverbrauch zu senken, um Engpässe im Winter zu vermeiden (Bloomberg, 02.09.2022).
Da ein Großteil der 56 französischen Reaktoren wegen Wartungs- und Reparaturarbeiten außer Betrieb ist, verschärfen die Probleme von EDF die schlimmste Energiekrise in Europa seit 50 Jahren. Die Angst vor Stromengpässen im Inland besteht. Vor allem, wenn Russland die Erdgaslieferungen in die Region einschränkt.
Bild: Sting, Roulex_45, Domainaderivative: Furfur, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Die Energiekrise zwingt die Regierungen auf dem ganzen Kontinent dazu, Dutzende von Milliarden Euro auszugeben, um Verbraucher und Unternehmen vor steigenden Rechnungen zu schützen. Zudem werden immer mehr Notfallpläne für den Fall von Energieengpässen in den kältesten Monaten des Jahres zu erstellen.
Atomkraftwerke sollen im Winter wieder laufen
„EDF hat zugesagt, alle Reaktoren in diesem Winter wieder in Betrieb zu nehmen“, sagte die Ministerin für Energiewende, Agnes Pannier-Runacher, in Paris nach einer Kabinettssitzung, die sich mit der Krise befasste. „Wir verfolgen die Situation genau und halten uns wöchentlich auf dem Laufenden und sind besonders wachsam, was die Einhaltung dieses Zeitplans betrifft.“
Die EDF steht unter verschärfter Beobachtung, nachdem sie selbst gesetzte Fristen für den Neustart von Reaktoren nicht eingehalten hat. Die Leistung der französischen Kernkraftwerke wird auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten sinken, da das Unternehmen zusätzlich zu den regelmäßigen Wartungs- und Brennelementestopps ungeplante Kontrollen und Reparaturen an einem Dutzend Reaktoren durchführen musste.
Außerdem hat das Unternehmen in den letzten Wochen eine Handvoll Reaktoren als Reserve für den Winter vom Netz genommen.
Verfügbarkeit der französischen Kernreaktoren sinkt auf 41 %
Die französische Ministerin forderte Unternehmen, lokale Regierungen und die Verwaltung auf, ihre Pläne zu verbessern und bewährte Verfahren zur Senkung des Energieverbrauchs auszutauschen, um unerwünschte Abschaltungen weniger wahrscheinlich zu machen. Zu den effizientesten Maßnahmen gehöre die Reduzierung von Heizung und unnötiger Beleuchtung, sagte sie.
Frankreich, Deutschland und Spanien werden in diesem Winter den Strom- und Gashandel verstärken müssen, so Pannier-Runacher. Laut der Ministerin für Energiewende Frankreichs sind die Gasspeicherkapazitäten immerhin zu 92 % gefüllt.
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