Ford beendet E-Auto Strategie und zieht damit einen klaren Schlussstrich unter eine der teuersten Transformationen der eigenen Unternehmensgeschichte. Der US-Autokonzern verbucht Abschreibungen in Höhe von 19,5 Milliarden US-Dollar und reagiert auf einen spürbaren Nachfrageeinbruch bei Elektrofahrzeugen sowie auf veränderte politische Rahmenbedingungen in den USA. Künftig stehen Wirtschaftlichkeit, Planbarkeit und robuste Margen wieder im Mittelpunkt der Modellpolitik (marktscreener: 15.12.25).
Ford beendet E-Auto Strategie und stoppt Schlüsselprojekte
Ford beendet E-Auto Strategie nicht schrittweise, sondern mit einem harten Schnitt. Die Produktion des F-150 Lightning als reines Elektrofahrzeug läuft aus, obwohl das Modell einst als Symbol der elektrischen Zukunft galt. Auch der geplante Elektro-Pickup mit dem internen Namen T3 wird vollständig eingestellt, ebenso mehrere elektrische Nutzfahrzeugprojekte.

Damit verabschiedet sich Ford faktisch von seiner zweiten Generation großer Elektrofahrzeuge. Stattdessen setzt der Konzern auf neue Prioritäten, weil sich die ursprünglichen Absatzannahmen nicht bestätigt haben. Reichweitenstarke Hybride und konventionelle Antriebe gelten nun als wirtschaftlich tragfähiger.
Ford Milliardenverlust belastet Bilanz langfristig
Der Ford Milliardenverlust verteilt sich über mehrere Jahre und reicht mindestens bis 2027. Rund 8,5 Milliarden US-Dollar entfallen auf gestrichene Fahrzeugprogramme, während etwa 6 Milliarden US-Dollar aus dem Ausstieg aus einem Batterie-Joint-Venture mit dem südkoreanischen Partner SK On resultieren. Weitere 5 Milliarden US-Dollar stehen im Zusammenhang mit projektspezifischen Ausgaben.
Trotz dieser Belastung hebt Ford seine Prognose für das operative Ergebnis im Jahr 2025 an. Erwartet werden rund sieben Milliarden US-Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern. Der Konzern macht damit deutlich, dass der Strategiewechsel nicht als Schwäche, sondern als wirtschaftliche Neuausrichtung verstanden wird.
Trump E-Auto Politik verändert Investitionsentscheidungen
Die Trump E-Auto Politik wirkt als zusätzlicher Beschleuniger dieses Kurswechsels. Staatliche Förderungen für Elektrofahrzeuge wurden gestrichen, während Abgasvorschriften gelockert wurden. Dadurch sank der regulatorische Druck auf Hersteller, schnell hohe Stückzahlen reiner Stromer abzusetzen.
Gleichzeitig setzte die US-Regierung unter Trump Strafzahlungen für überschrittene Verbrauchsgrenzen aus. Für Autobauer wie Ford verbesserten sich dadurch die Rahmenbedingungen für Benzinmodelle spürbar, was Investitionen neu kalkulierbar machte.
Elektroauto Nachfrage USA verliert deutlich an Dynamik
Die Elektroauto Nachfrage USA entwickelte sich im laufenden Jahr deutlich schwächer als erwartet. Nach dem Auslaufen der 7.500-Dollar-Steuergutschrift für Käufer brachen die Verkaufszahlen massiv ein. Allein im November lag der Rückgang bei rund 40 Prozent.
Auch Ford spürte diesen Trend unmittelbar. Vom F-150 Lightning wurden bis November lediglich 25.583 Fahrzeuge verkauft. Das entsprach einem Minus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr, obwohl die Produktionskapazitäten deutlich höher ausgelegt waren.
Hybridstrategie Ford ersetzt frühere Elektrovisionen
Die Hybridstrategie Ford rückt nun klar ins Zentrum der Produktplanung. Klassische Benziner und Hybridfahrzeuge gelten als verlässliche Ertragssäulen, weil sie breite Käuferschichten ansprechen und stabile Margen liefern. Ford stoppt Elektro-Offensive, zieht sich jedoch nicht vollständig aus der Elektrifizierung zurück.
Geplant ist unter anderem ein EREV-Modell, bei dem ein Elektromotor mit einem benzinbetriebenen Generator kombiniert wird. Diese Technik soll Reichweitenprobleme entschärfen und zugleich Kunden überzeugen, die reine Elektrofahrzeuge meiden.
Günstige Stromer bleiben ein kalkulierter Versuch
Ford beendet E-Auto Strategie im hochpreisigen Segment, hält jedoch an einem begrenzten Neustart fest. Ein kleines Entwicklerteam in Kalifornien arbeitet an preisgünstigen Elektrofahrzeugen, die deutlich unter bisherigen Kostenstrukturen liegen sollen.
Das erste Modell soll rund 30.000 US-Dollar kosten und 2027 auf den Markt kommen. Produziert wird der mittelgroße Elektro-Truck im Werk Louisville. Ford Milliardenverlust, Trump E-Auto Politik und die schwache Elektroauto Nachfrage USA fließen dabei direkt in die Planung ein, weil nur wirtschaftlich tragfähige Konzepte Bestand haben sollen.
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