Expertenmeinung: Trotz Steuersenkungen mehr Belastung für Geringverdiener im Jahr 2024

Im Jahr 2024 ändert sich die Finanz-Situation der Menschen voraussichtlich deutlich. Bundesfinanzminister Christian Lindner deutet auf Steuersenkungen in Höhe von 15 Milliarden Euro bei der Lohn- und Einkommensteuer hin, was er als positiv ansieht. Allerdings kommen Experten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zu einer anderen Schlussfolgerung.


Laut Martin Beznoska, einem Experten für Steuer- und Verteilungsfragen beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW), werden viele Menschen im neuen Jahr finanziell belastet. Die Entlastungen bei der Einkommensteuer würden durch höhere Sozialabgaben, steigende CO2-Preise und Mehrwertsteuererhöhungen aufgehoben. (Institut der deutschen Wirtschaft, 02.01.2024)

Dies trifft insbesondere Geringverdiener und Durchschnittsverdiener hart. Eine Familie mit zwei Kindern und einem Bruttoeinkommen von 42.000 Euro wird voraussichtlich am Ende des Jahres 33 Euro weniger haben. Ein Single mit einem Jahreseinkommen von 30.000 Euro wird voraussichtlich 76 Euro weniger zur Verfügung haben. Alleinerziehende mit dem gleichen Einkommen könnten sogar zusätzlich mit 144 Euro belastet werden.

Finanzielle Veränderungen 2024: Steuersenkungen, steigende Belastungen und die Suche nach sozialer Ausgewogenheit

Die Experten haben nicht nur die Steuersenkung gegenüber den steigenden CO2-Preisen von 15 Euro pro Tonne gestellt, sondern auch andere Faktoren berücksichtigt, wie die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung und steigende Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung.

Belastungen durch Mehrwertsteuererhöhungen und Entlastungen bei der Einkommensteuer

Des Weiteren wirken sich die Mehrwertsteuererhöhungen auf Gas und die Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Speisen in der Gastronomie negativ auf die Haushaltsfinanzen aus.

Die Bundesregierung schiebt die Folgen ihrer Haushaltspraxis auf die Steuerzahler ab, was auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zurückzuführen ist. Die Entlastung von 15 Milliarden Euro bei der Einkommensteuer soll in erster Linie eine Steuererhöhung durch die sogenannte kalte Progression verhindern.


Finanzielle Auswirkungen: Mehr Netto für Arbeitnehmer, aber auch steigende Sozialabgaben und Mehrwertsteuerbelastung

Trotz höherer Sozialabgaben bleibt für viele Arbeitnehmer mehr Netto vom Brutto, besonders für Gutverdiener. Der Grundfreibetrag, der Spitzensteuersatz und der Kinderfreibetrag werden angehoben, was sich positiv auswirkt.

Allerdings steigen auch die Grenzwerte für Sozialabgaben und der durchschnittliche Zusatzbeitrag in der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Experten berücksichtigen auch den Gasverbrauch, der mit höherem Einkommen steigt.

Zusätzlich wird angenommen, dass mit steigendem Einkommen die Restaurantbesuche zunehmen, was die Mehrwertsteuerbelastung auf Restaurantrechnungen erhöht.

Die soziale Ausgewogenheit wird in Bezug auf den CO2-Preis diskutiert und das Versprechen von Klimageld während des Bundestagswahlkampfes 2021. Dies könnte Haushalte mit geringeren Einkommen entlasten, sobald der Auszahlungsmechanismus im Jahr 2025 etabliert ist.

Zuletzt aktualisiert am Dezember 20, 2023 um 0:32 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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