Sowohl Polen, als auch Bulgarien erhalten kein Gas mehr aus Russland. Die europäischen Gasspeicher weisen aktuell einen Füllstand von ca. 38 Prozent auf. Wie aus den aktuellen Daten der europäischen Organisation Aggregated Gas Storage Inventory (AGSI) hervorgeht, hatte allerdings der größte europäische Gasspeicher in Rehden am 25. April nur noch einen Füllstand von gerade einmal 0,51 Prozent.
Speicher in Rehden fast leer – Füllstand deutlich unter Vorjahren
Im Jahr 2021 lag der Speicher am gleichen Stichtag bei einem Füllstand von 6,54 Prozent und im Jahr 2020 bei 95,34 Prozent. Laut Betreibergesellschaft ist der Gasspeicher in Rehden das Rückgrat einer sicheren Energieversorgung in Deutschland und Europa. So steht es zumindest auf der Internetseite des Betreibers Astora, einem Tochterunternehmen des russischen Gaskonzerns Gazprom-Germany.
Gasspeicher in Rehden speichert Jahresbedarf für 2 Millionen Haushalte
Der Gasspeicher im niedersächsischen Rehden hat eine Speicherkapazität von 3,9 Milliarden Kubikmetern und liegt in 2000 m Tiefe. Seine Fläche beträgt acht Quadratkilometer. Der Speicher in Rehden spielt für die deutsche Energieversorgung eine zentrale Rolle, denn dort lagert normalerweise ein Fünftel der gesamten deutschen Gasvorräte. Das dort gespeicherte Gas deckt den Jahresverbrauch von 2 Millionen Haushalten. Der Gasspeicher in Rehden ist eine natürliche Erdgaslagerstätte, aus der Wintershall seit den 1950er-Jahren Erdgas gefördert hat. Danach wurde die Lagerstätte zu einem Speicher umfunktioniert und 1993 in Betrieb genommen. Der Speicher wird seit 2012 vom Unternehmen Astora betrieben. Seit April 2013 ist der Erdgasspeicher Eigentum der Gazprom Germania. Am 4. April 2022 wurde der Speicher allerdings unter Treuhand der Bundesnetzagentur gestellt.
Bundesnetzagentur sieht Gasversorgung als gesichert an
In ihrem täglichen Bericht zur Situation vermeldet die Bundesnetzagentur: „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist derzeit gewährleistet“. Die Einstellung russischer Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien hätte bislang keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland. „Laut Bundesnetzagentur liegen die Gaszuflüsse nach Deutschland auf einem üblichen Niveau.