Europas Autoindustrie im Absturz – Studie prognostiziert jahrelange Verluste

Die europäische Autoindustrie steht vor einem offenen Absturz, denn Regulierung, Technologiedefizite und harter Wettbewerb verdichten sich gleichzeitig. Eine aktuelle Analyse der US-Beratung Kearney beschreibt eine Krise, die tief in die Grundfesten der Branche greift. Besonders das Verbrenner-Aus beschleunigt den Strukturbruch, weil bewährte Geschäftsmodelle ihre Tragfähigkeit verlieren. Gleichzeitig steigt der Wettbewerbsdruck aus Asien, während der Heimatmarkt kaum noch Stabilität liefert. Dieser Absturz besitzt damit eine neue Qualität, da selbst große Hersteller kaum Ausweichmöglichkeiten finden.


Absturz durch Regulierung und Marktdruck

Im europäischen Markt wächst der Druck durch strenge CO₂-Vorgaben, denn sie erhöhen Kosten und Risiken zugleich. Dadurch verschärft sich die wirtschaftliche Krise, obwohl Europa bislang als sicherer Absatzraum galt. Der Strukturbruch trifft Hersteller besonders hart, weil Investitionen in neue Technologien parallel zu sinkenden Erträgen erfolgen müssen.

Europas Autoindustrie kämpft mit Krise, Verbrenner-Aus und Wettbewerbsdruck. Studie zeigt strukturellen Absturz und tiefgreifende Folgen
Europas Autoindustrie kämpft mit Krise, Verbrenner-Aus und Wettbewerbsdruck. Studie zeigt strukturellen Absturz und tiefgreifende Folgen

Außerhalb Europas verschlechtert sich die Lage ebenfalls, während der Wettbewerbsdruck weiter zunimmt. In China fehlt den europäischen Konzernen bei Elektrofahrzeugen die nötige Schlagkraft, und auf dem US-Markt behindern Zölle den Absatz. Diese Faktoren verstärken den Absturz, weil internationale Wachstumsquellen versiegen und der Heimatmarkt überlastet bleibt.

Schrumpfende Margen als Folge des Strukturbruchs

Kearney analysierte die Geschäftszahlen großer Hersteller wie VW, BMW, Mercedes, Stellantis und Renault und leitete daraus eine Prognose bis 2030 ab. Das Ergebnis zeigt eine deutliche Verschlechterung, denn die durchschnittliche Umsatzrendite rutscht tief ins Negative. Diese Entwicklung unterstreicht die Krise, da finanzielle Spielräume für Innovationen schwinden.

Ohne grundlegende Korrekturen drohen herbe Verluste, die einen schmerzhaften Rückgang der Industrie erzwingen. Der Wettbewerbsdruck verstärkt sich zusätzlich, weil neue Anbieter effizientere Kostenstrukturen aufweisen. Somit gewinnt der Strukturbruch an Dynamik und führt zu einem weiteren Absturz der Ertragskraft, den kurzfristige Maßnahmen kaum bremsen.

Das Verbrenner-Aus als Beschleuniger der Krise

Ab 2035 dürfen in der EU nur noch Fahrzeuge ohne CO₂-Ausstoß im Betrieb verkauft werden, und damit endet faktisch die Ära des Verbrennungsmotors. Dieses Verbrenner-Aus trifft europäische Hersteller besonders stark, weil ihr technologischer Vorsprung genau auf dieser Antriebstechnik beruhte. Die Industrie verliert dadurch einen zentralen Stabilitätsanker.

Zwar prüft die EU Ausnahmen für Plug-in-Hybride oder Range Extender, doch solche Schritte ändern wenig am grundlegenden Trend. Der Strukturbruch verschiebt sich allenfalls zeitlich, während der Absturz der bisherigen Modelle weiter voranschreitet. Damit bleibt die Krise bestehen, auch wenn einzelne Segmente vorübergehend entlastet erscheinen.


Batterie und Software verschärfen den Wettbewerbsdruck

Das Elektroauto unterscheidet sich grundlegend vom klassischen Fahrzeug, denn Batterie- und Softwarekompetenz entscheiden über Marktanteile. In diesen Bereichen liegen chinesische Hersteller vorn, was den Wettbewerbsdruck deutlich erhöht. Europäische Marken verlieren an Einfluss, obwohl ihr Ruf weiterhin stark wirkt.

Dieser Wandel markiert einen tiefgreifenden Umbruch, der weit über eine konjunkturelle Schwächephase hinausreicht. Der Absturz beschreibt somit keine Momentaufnahme, sondern eine strukturelle Verschiebung der globalen Autoindustrie. Wer diesen Wandel nicht beherrscht, rutscht weiter in die Krise, während neue Akteure ihre Dominanz ausbauen.

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