Europäische Union investiert 545 Millionen Euro in Afrikas Energiewende – Kritik wächst

Die Europäische Union stellt 545 Millionen Euro für Projekte in Afrika bereit. Offiziell geht es um erneuerbare Energien, Arbeitsplätze und neue Stromnetze. Doch während Milliarden nach außen fließen, leidet Europa an hohen Strompreisen und einer wachsenden Industriekrise. Kritiker sehen darin eine Politik, die nach außen glänzt, aber im Inneren schwächelt.


Strategische Pläne der Europäischen Union

Die Europäische Union verkauft ihr Paket als „strategische Entscheidung“. Mit Investitionen in Solar-, Wind-, Wasser- und Geothermieprojekte sollen bis 2030 bis zu 38 Millionen Jobs entstehen. Ursula von der Leyen versprach in einer Videobotschaft, Europa stehe Afrika „auf dem Weg zu sauberer Energie zur Seite“. Doch viele Zweifel bleiben. Zahlreiche Programme im Rahmen der Energiewende Afrika sind in der Vergangenheit an Korruption und fehlender Infrastruktur gescheitert.

Während Brüssel Geld in erneuerbare Energien auf einem anderen Kontinent pumpt, kämpft die eigene Industrie mit untragbaren Strompreisen. Statt nachhaltige Lösungen im Inland zu schaffen, setzt die Europäische Union auf Symbolpolitik im Ausland.

Großprojekte in Côte d’Ivoire, Kamerun und Ghana

Ein Großteil der Mittel geht nach Côte d’Ivoire, wo eine Hochspannungsleitung mit 359,4 Millionen Euro geplant ist. In Kamerun sollen 687 Gemeinden Strom erhalten. Weitere Gelder fließen in Ghana, Mosambik, Lesotho, Somalia und Madagaskar. Offiziell soll die Energiewende Afrika beschleunigt werden, doch Kontrollen fehlen. Teure Anlagen bleiben oft ungenutzt, wenn Wartung und Anschlussprojekte fehlen.

Die Kampagne „Scaling Up Renewables in Africa“ dient als Rahmen. Gemeinsam mit Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa sollen Investoren überzeugt werden. Ergebnisse sollen beim G20-Gipfel 2025 präsentiert werden – ob bis dahin greifbare Fortschritte vorliegen, ist offen.

Deutschlands Beitrag – und die offene Wunde Strompreise

Auch Deutschland beteiligt sich an der Energiewende Afrika. Das Entwicklungsministerium kündigte einen 500-Millionen-Euro-Kredit über die KfW für Südafrika an. Offiziell geht es um den Ausbau von Netzen für Wind- und Solaranlagen. Gleichzeitig soll der Energiesektor reformiert werden. Doch während Berlin Milliarden vergibt, klagen heimische Unternehmen über Rekord-Strompreise.

Die deutsche Industrie steckt in einer Industriekrise. Betriebe verlagern Produktion ins Ausland, weil erneuerbare Energien im Inland kaum ausreichen, um günstige Preise sicherzustellen. Warum Milliarden ins Ausland fließen, während im Inland Arbeitsplätze verschwinden, bleibt eine zentrale Frage.


Europäische Union zwischen Eigeninteresse und Symbolpolitik

Afrika verfügt über enorme Potenziale für erneuerbare Energien – Sonne, Wind und Wasserkraft im Überfluss. Doch ohne stabile politische Rahmenbedingungen bleiben viele Projekte wirkungslos. Brüssel spricht von moralischer Verantwortung, doch Kritiker vermuten handfeste Eigeninteressen: geopolitische Sicherheit, neue Märkte für Technologieexporte und weniger Abhängigkeit von fossilen Importen.

Für Afrikas Länder bedeutet dies oft neue Abhängigkeiten. Kredite belasten die Haushalte, und ohne europäische Partner können viele Anlagen nicht betrieben werden. Die Energiewende Afrika droht so zu einem Instrument europäischer Interessenpolitik zu verkommen.

Währenddessen wachsen die Probleme daheim: hohe Strompreise, wachsende Industriekrise und ein stagnierender Ausbau erneuerbare Energien in Europa selbst. Europa inszeniert sich als Weltretter, während im Inneren die Wettbewerbsfähigkeit zerbricht.

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