EU-Verordnung bedroht Wärmepumpen – 80% müssen wegen verbotener F-Gase wieder raus

Eigentümer, die bereits Wärmepumpen installiert haben, stehen vor einem riesigen Problem. Fast alle dieser Anlagen könnten wieder einer neuen EU-Verordnung unterliegen, die ein Rückbau erforderlich machen könnte. Dieses Scheitern der Politik hat der Präsidenten des Handwerksverbands, Jörg Dittrich in einem Interview mit der „Welt“ aufgezeigt (Welt: 26.0623). Dittrich, erhebt in diesem Interview schwere Vorwürfe gegen die Energiepolitik der Bundesregierung. Er erklärt, dass diese „an der Realität vorbei regiert“ und richtet seine Kritik auch an Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Ein Hauptproblem sind die bereits eingebauten Wärmepumpen.


Neue EU-Verordnung bedroht Wärmepumpen – Millionen von Hausbesitzern betroffen

Das Problem liegt in der neuen EU-Verordnung, die sich auf die verwendeten Kältemittel in Klima- und Kühlanlagen sowie Wärmepumpen bezieht. Wie Dittrich der Welt mitteilte, nutzen etwa 80 Prozent der bereits installierten Pumpen fluorierte Treibhausgase. Diese sogenannten F-Gase, die als besonders klimaschädlich gelten.

Neue EU-Verordnung bedroht Wärmepumpen - Millionen von Hausbesitzern nach wenigen Jahren von eventuellem Rückbau betroffen
Neue EU-Verordnung bedroht Wärmepumpen – Millionen von Hausbesitzern nach wenigen Jahren von eventuellem Rückbau betroffen
Bild: Hawekam, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die EU arbeitet derzeit an einer Verordnung, die ab 2030 alle F-Gase verbieten wird, und Deutschland unterstützt diese Maßnahme. Dittrich erklärt, dass dies „das Aus für zahlreiche bis dahin eingebaute Wärmepumpen und im schlimmsten Fall ihren Austausch und Ersatz durch andere Anlagen bedeuten würde“.


Wärmepumpen müssen aus Häusern entfernt werden – Experten warnen vor finanziellen Verlusten und Gefahren

„Es besteht die Notwendigkeit, Wärmepumpen von den Häusern zu entfernen“, betonte Dittrich. Er erklärte, dass es nicht einfach sei, das umweltfreundlichere Propangas als Ersatzkühlmittel anstelle der derzeit verwendeten F-Gase einzusetzen. Langfristig lohne sich die Anschaffung einer solchen Heizung finanziell jedoch nicht, wenn sie nur sieben Jahre anstelle der geplanten 20 Jahre in Betrieb sei.

Dittrich wies auch auf die Gefahren hin, da Propan brennbar und explosiv sei. Es bleibe zudem die Frage offen, ob die Pumpe bei einem Austausch aufgrund der Brandschutzvorschriften weiterhin an derselben Stelle verbleiben dürfe.

Der Handwerkspräsident warnte davor, dass Wärmepumpen, die erst seit wenigen Jahren in Betrieb sind, möglicherweise nicht mehr zugelassen sind und entfernt werden müssten. In Bezug auf diese Problematik habe man bei der Bundesregierung nachgefragt, und die Antwort lautete: Man habe die Situation im Blick.

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