EU-Parlament und Mitgliedstaaten haben sich darauf geeinigt, dass künftig alle 60 Kilometer entlang der Hauptverkehrsstraßen, wie Autobahnen und Fernstraßen, in der EU eine Ladesäule für Elektroautos vorhanden sein soll. Wasserstofftankstellen sollen alle 200 Kilometer zur Verfügung stehen (Welt: 28.03.23).
EU plant flächendeckende Ladesäulen und Wasserstofftankstellen entlang der Hauptverkehrsstraßen
Entlang der Hauptverkehrsachsen der EU sollen in den kommenden Jahren alle 60 Kilometer Ladesäulen für Elektroautos entstehen, damit Autofahrer bequem ihre Elektroautos laden können. Das EU-Parlament hat diesen Kompromiss zwischen Unterhändlern des Europaparlaments und den EU-Staaten erreicht. Dabei ist auch die Einrichtung von Wasserstofftankstellen alle 200 Kilometer vorgesehen.
Europaparlament beschließt ehrgeizige Ziele für Ladeinfrastruktur von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen
SPD-Abgeordneter Ismail Ertug, der für das Europaparlament an den Verhandlungen beteiligt war, betonte, dass die Anzahl der Elektroautos seit 2016 um das Siebzehnfache gestiegen sei, während die Anzahl der Ladestationen nur um das Sechsfache gewachsen sei. Mit dem erzielten Kompromiss hätte man nun ehrgeizige Ziele für die Ladeinfrastruktur von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen vereinbart. Andreas Carlson, Schwedens Infrastrukturminister, hob hervor, dass sich Bürger keine Sorgen mehr über die Suche nach Ladestationen für ihre Elektroautos machen müssten.
Der CDU-Abgeordnete, Jens Gieseke, erklärte, dass nun klare und verbindliche Ziele für den Infrastrukturausbau in ganz Europa festgelegt wurden. Allerdings können in begründeten Fällen auch Ausnahmen gelten. Laut einer Mitteilung des EU-Parlaments sind solche Ausnahmen beispielsweise für sehr abgelegene Regionen, Inseln und Straßen mit sehr geringem Verkehrsaufkommen vorgesehen.
Europa setzt klare Ziele für Infrastrukturausbau entlang Hauptverkehrsstraßen
Diese Ziele für den Infrastrukturausbau gelten zunächst für das Kernnetz des Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-V), das die wichtigsten Hauptverkehrsstraßen der EU umfasst. In Deutschland gehören dazu unter anderem zahlreiche Autobahnen.
Im Sommer 2021 präsentierte die EU-Kommission im Rahmen ihres Klimapakets „Fit for 55“ Pläne, um die Netto-Treibhausgasemissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Ob der weitere Ausbau der Ladeinfrastruktur den Verkauf von Elektroautos ankurbeln wird, bleibt abzuwarten. Seit der Kürzung der Subventionen sind die Verkaufszahlen eher rückläufig (Blackout-News: 28.03.23).