In einem internen Gutachten stuft der wissenschaftliche Dienst der EU Atomkraft als nachhaltig ein. Laut diesem Gutachten gebe es »keine wissenschaftlich fundierten Belege dafür, dass die Atomenergie die menschliche Gesundheit oder die Umwelt stärker schädigt als andere Technologien zur Stromerzeugung«. Auch die Lagerung von Atomabfall tief unter der Erde wird in diesem Gutachten als sicher eingestuft. Damit betätigt das Gutachten: Atomkraft ist nachhaltig.
Die EU-Kommission will das Gutachten nun durch weitere Experten prüfen lassen um eine Entscheidung bezüglich der Einstufung treffen zu können.
Fällt das Ergebnis dieser Entscheidung im Sinne des Gutachtens aus, kann Atomkraft als grüne Energieerzeugung eingestuft werden. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten zur Finanzierung neuer Atomkraftwerke über entsprechende Nachhaltigkeitsfonds.
Grüne zweifeln Gutachten an
Die atompolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag Sylvia Kotting-Uhl hat die Bundesregierung dazu aufgerufen umgehend Protest gegen dieses Gutachten einzulegen. Die Bundesregierung solle ein eigenes Gutachten in Auftrag geben.
Gutachten stellt deutschen Atomausstieg bloß
Das Gutachten stellt die Bundesregierung mit ihrer Entscheidung zum sofortigen Atomausstieg bloß. Denn die Wissenschaft, auf die man sich bei Corona und Klimarettung so gerne beruft, betätigt dies nun als Fehlentscheidung.
Bundesregierung in der Zwickmühle
Auf der anderen Seite steckt die Regierung in einer richtigen Zwickmühle. Denn wenn sie den Atomausstieg weiter verfechtet, läuft sie Gefahr entweder die Stromversorgung zu gefährden, oder die CO2-Ziele zu verfehlen. Gerade hat der Bundesrechnungshof betätigt, dass die Stromversorgung in Deutschland nicht mehr gesichert ist. Nur mit Ökoenergieanlagen ist aber eine sichere Stromversorgung nicht möglich. Schon 8 Tage nach Abschaltung der ersten großen Kohlekraftwerke mussten mehrere davon wegen langanhaltender Dunkelflaute wieder ans Netz. Wenn man auf fossile Brennstoffe verzichten will, kann man die Deckungslücke eigentlich nur noch mit neuen Atomkraftwerken schließen. Dies gilt insbesondere wenn man der Stromverbrauch durch immer mehr Elektrofahrzeuge und Wärmepumpe Heizungen in den nächsten Jahren weiter ansteigt.
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